Episode 26: SCHWARZURBAN

Shownotes

Jahrhundertelang DIE Sorte im württembergischen Weinbau! Und keiner der Winzer kennt sie. Der Schwarzurban.

Neben dem Trollinger und dem Lemberger die weingeschmacklich ergänzende Sorte für das Rotwein- und Roséweinspektrum der Weinbauregion.

Zwar will der aktuelle Weinmarkt bevorzugt Weißwein trinken, wodurch sich gerade das Sortenspektrum im württembergischen Anbaugebiet hin zu Weißweinsorten verändert. Doch aus historischer Sicht ist der Schwarzurban eine autochthon sehr, sehr wertvolle Rebsorte für das Weinanbaugebiet Württemberg!

In dieser Episode können Sie mehr über die Identität der fantastischen Rebsorte erfahren. Aus den dunklen Beeren entstehen dunkle, samtweiche Rotweine, aber auch sehr angenehme, frische Roséweine.

Erfahren Sie wie jahrelang um die Identität der Rebsorte in der Wissenschaft gekämpft wurde und lauschen Sie den Fakten von Andreas Jung mit einem passenden Rot- oder Roséwein aus der Online-Vinothek: www.schmecken-sie-geschichte.de

Transkript anzeigen

00:00:00: Historische Rebsorten sind seltene Weinstöcke, die bis zu ihrer Entdeckung als verschollen

00:00:08: oder sogar ausgestorben galten.

00:00:10: Sie sind eine Jahrtausendalte klimaerprobte Sortenvielfalt, die in nur einem Jahrhundert

00:00:14: verloren ging.

00:00:15: Sie sind der Spiegel unserer Vergangenheit.

00:00:18: In unserem Podcast erfahren Sie unglaubliche Dinge über eine wiederentdeckte Weinwelt.

00:00:23: Folgen Sie uns mit einem Glas Wein aus historischen Rebsorten und schmecken sie Geschichte.

00:00:28: Hallo Andreas.

00:00:34: Hallo.

00:00:35: Heute machen wir mal eine Rotweinsorte, die geschmacklich sehr spannend ist für mich.

00:00:43: Sie ist so etwas, wenn man gerne mal einen schönen Wein trinkt mit weichen Tanninen,

00:00:52: der rund und voll ist, aber nicht so anspruchsvoll wie die großen Roten, über die wir auch

00:01:00: schon teilweise gesprochen haben.

00:01:02: Dann landet man bei einer Rebsorte, die nennt man "Schwarzuerbahn" oder "Schwarzeruerbahn",

00:01:10: wie es teilweise beschrieben ist.

00:01:12: Eine schöne Rotweinideal, fangen wir mal umgekehrt an, ideal, wenn man eine schöne Pizza oder

00:01:22: was mit Nudeln und Tomaten und so was haben will.

00:01:25: Schwarzuerbahn, wenn der schön ist, kann man auch etwas kühler trinken, mal im Sommer,

00:01:30: haben wir auch schon probiert.

00:01:31: Also eine richtig angenehme Rotweinsorte.

00:01:34: Schwarzuerbahn.

00:01:35: Was ist das, wie immer meine Frage am Anfang?

00:01:40: Eine Rotweinsorte, und zwar eine würtenbergische, sage ich jetzt mal klassisch würtenbergisch,

00:01:50: steht immer im Verbindung mit dem Trollinger, dürfte auch, sage ich jetzt mal, dem Trollinger

00:01:59: Wein ganz gut getan haben, wenn sie Mischsatz zusammenstanden und ist beschrieben worden

00:02:07: zum ersten Mal 1860 von einem Christian Singel, das war der Herr, der die würtenbergischen

00:02:14: Rebsorten beschrieben hat.

00:02:15: Das war allerdings kein guter Ampelgraf.

00:02:18: Der hat die zwar alle erwähnt, die für ihn wichtig waren, also ein Affentaler, ein Trollinger,

00:02:25: ein Riesling und so, ein Fütterer, aber er hatte und schreibt auch irgendwo in einer

00:02:32: Bemerkung Probleme bei Sorten, die halt jetzt nicht so ein eindeutiges Blatt hatten, sondern

00:02:39: eben jetzt beim Pinot oder so Morphologisch-Variation hatten.

00:02:44: Ja, und da war das wohl der Grund, dass er eigentlich auf die Blätter sehr wenig Wert

00:02:50: gelegt hat und mehr auf die Trauben und halt auch mehr so auf önologische Geschichten oder

00:02:56: auch Wuchsgeschichten, Standardgeschichten, also wo mal die Sorten am besten pflanzen

00:03:01: und so weiter und aber weniger auf das Kern-Ampelgrafische, was jetzt halt nur mal die Blätter sind.

00:03:09: Er war kein großer Spezialist, was das ist.

00:03:13: Einem Sampelgraf, also man muss die Sorten eigentlich schon kennen und das ist dann manchmal

00:03:18: ein bisschen schwierig, aber was halt hilft sind die Abbildungen, die er da in seinem Werk

00:03:26: noch beigefügt hat, aber auch bei den Abbildungen ist es nicht immer so eindeutig.

00:03:34: Zum Beispiel der frühe weiße Mal-Wasser, den ich gefunden habe, der sollte eigentlich

00:03:44: nach Gustenga sein, vom Namen her, aber ist es halt nicht und es ist eine Sorte, die ich

00:03:50: am Lecker tatsächlich gefunden habe, das Tafeltraube, sehr frühe Tafeltraube, vielleicht die früheste

00:03:55: Tafeltraube überhaupt, aber das muss man halt alles erstmal verstehen.

00:04:01: Also er hat auch zum Beispiel in diesem Kapitel über den frühen weiße Mal-Wasser die Agostenga

00:04:08: erwähnt und den Württembergischen frühen Mal-Wasser schreibt auch, wo sie sich unterscheiden

00:04:13: und so weiter, also da kriegt man dann schon mal mit, dass doch nicht so ganz das Gleiche

00:04:17: ist und dadurch, dass ich die Sorte gefunden habe, war es dann relativ einfach, aber hätte

00:04:21: ich die Sorte nicht gefunden, wusste ich bis heute nicht, was der frühe weiße Mal-Wasser

00:04:25: war, weil die Agostengas auch beschrieben worden, als früher weiß er Mal-Wasser, aber eben

00:04:30: mit einem anderen Blatt.

00:04:31: Und da muss man halt einfach aufpassen und auch beim Fütterer gibt es ein bisschen Unstimmigkeiten,

00:04:38: beim Elbling gibt es Unstimmigkeiten.

00:04:41: Bei Singel ja, wenn du in der Siebste schreibst.

00:04:44: Ja, also der Elbling der da abgebildet ist, ist zwar scheinlich kein Elbling, sondern

00:04:49: der Kompleter aus der Schweiz, also hat auf jeden Fall kein typisches Elbling-Blatt und

00:04:59: der Kompleter hieß halt Albing oder so ähnlich in der Schweiz, also da ist manches durcheinander

00:05:07: gekommen und beim Beschreibter auch den Urwarn.

00:05:10: Den Schwarzen.

00:05:11: Und zwar schreibt er einen, ja in dem Fall Schwarzen Urwarn und Roten Urwarn und beim

00:05:18: Schwarzen Urwarn schreibt er, das sei also die Beste der gewöhnlichen Rotweinsorten

00:05:26: und beim Roten Urwarn schreibt er, das sei eigentlich eine Weißweinsorte.

00:05:30: Und tatsächlich, wenn man den Schwarzen Urwarn mal getrunken hat, das ist also ein Rabenschwarzer

00:05:39: Wein, also der hat eine Farbersbeute, das ist unglaublich.

00:05:42: Was man jetzt von diesem Kind vom Trollinger, also was man jetzt irgendwie aus der Verwandtschaftskruppe

00:05:50: gar nicht erwartet, ne?

00:05:52: Also, zweite Eltern ist unbekannt, soweit ich weiß.

00:05:56: Also, ich wüsste vielleicht jetzt neueste Zeit gefunden worden, das weiß ich nicht,

00:06:02: aber bis vor kurzem war er auf jeden Fall noch unbekannt.

00:06:04: Und tatsächlich hat er eine gigantische Farbersbeute, also Wein ist wirklich fast schwarz wie Tinte

00:06:14: und hat eine ausgesprochene Frucht, also diese sauerkirche mit drin, ganz stark.

00:06:22: Schmeckt super, leicht trinkbar, auch schon im ersten und zweiten Jahr gut trinkbar.

00:06:28: Insgesamt ähnelt er ziemlich stark dem Trollinger, also sowohl vom Blatt her, als auch von der Traube her.

00:06:36: Die Traube ist ganz ähnlich, aber von der Größe her, aber eben, wenn sie reif ist, deutlich schwerzer

00:06:43: als jetzt beim Trollinger und auch süßer als der Trollinger.

00:06:47: Aber die beiden Sorten im Mischsatz kann man sich gut vorstellen, weil der Trollinger bringt dann noch eine eigene Fruchtnote mit rein,

00:06:56: in die es der Schwarzobar nicht so ausgeprägt hat.

00:06:58: Und er reift ein bisschen früher als der Trollinger, also man könnte ihn so als die süßere Serve vom Trollinger betrachten.

00:07:10: Gut, das ist also einmal Schwarzobar und einmal rote Obar.

00:07:15: Die ganze Geschichte verkompliziert sich jetzt leider, weil es außer diesen zwei Sorten noch einen blauen Urwahn gibt.

00:07:25: Der blaue Urwahn ist im Grunde die blaue Form vom roten Urwahn, gibt wahrscheinlich auch noch einen grauen Urwahn,

00:07:35: den habe ich auch gesehen, aber nicht gesammelt.

00:07:37: Was haben wir hier in der Sottengruppe wieder?

00:07:39: Wir haben also einen Genotyp einmal für den Schwarzurwahn, der einen eigenen Genotyp hat, in Verwandtschaft mit Trollinger.

00:07:48: Und wir haben den roten und den blauen Urwahn, die den gleichen Genotyp haben, auch in Verwandtschaft mit dem Trollinger, aber ein anderes Kind.

00:07:58: Also wir haben quasi zwei Farbvarianten vom roten und blauen Urwahn.

00:08:05: Und wir haben den Schwarzurwahn als eigenständigen Genotyp, beide stammen sie vom Trollinger ab, oder alle drei stammen sie vom Trollinger ab.

00:08:12: Und das Problem war, um diese Sorte überhaupt zu greifen ursprünglich, dass sie im VIV10,

00:08:26: diesem Vitis International Righting-Katalog, gab es einen Schwarzurwahn nicht,

00:08:30: sondern da gab es quasi im Glauben damals, da war ich ja noch am Grauherlhof, habe das selber erlebt, wie das da abgelaufen ist.

00:08:40: Also man hat halt geglaubt, dass Schwarzurwahn sei der blaue Urwahn.

00:08:44: Das Problem war auch tatsächlich, dass es schwarze Urwahns gab in den Sortimenten, die tatsächlich blaue Urwahns waren.

00:08:52: Und es gab halt diesen roten Urwahn, den man relativ leicht sehen kann, weil er halt diese Fleischrote Traube hat.

00:08:59: Und in den Weinbergen am Neckar, vor allem da, wo halt der Trollinger dominiert auf diesen alten Weinterasen,

00:09:08: wo es quasi überwiegend Trollinger hat, da gab es auch immer den roten und blauen Urwahn.

00:09:16: Der blaue Urwahn hat ein bisschen dominiert, also vor allem da, wo halt Genossenschaftswinzer waren,

00:09:22: weil die durften ja rote Sorten nicht abliefern und haben dann erstmal alles rausgenommen, was halt nicht Trollinger war, also nicht blau.

00:09:31: Und beim blauen Urwahn haben sie das aber, weil die ziemlich ähnliches Blatt haben, also der blaue Urwahn und der Trollinger haben ähnliches Blatt.

00:09:39: Und wenn die halt beide blaue Trauben hatten, hat man da nicht immer sofort gesehen, wenn man jetzt nicht gerade Spezialist war,

00:09:46: wie ich, dass das zwei verschiedene Sorten waren, sodass der blaue Urwahn den alten Trollingerbeständen eigentlich eine gute Überlebenswahrscheinlichkeit hatte.

00:09:56: Im Gegensatz zum roten Urwahn, der eigentlich nur bei so Privatwinsern jetzt nicht diesen Druck hatten, da alles rauszureißen, was nicht Trollinger war.

00:10:08: Auf Genossenschaftsdruck meine ich jetzt, da gab es den ab und zu auch noch den roten Urwahn, aber deutlich seltener als den blauen Urwahn.

00:10:19: Aber den Schwarzwirrbahn habe ich eigentlich nur einmal gefunden, und zwar in Guddelfingen am Neckar bei dem Herrn Kreis, Weinbaubalveillonkreis,

00:10:31: der hatte zwei Terrassen angelegt, wo also überwiegend Schwarzwirrbahn drin war, mit Trollinger vermischt.

00:10:39: Und das war schon nicht mehr die Originalanlage, sondern eine selektierte Anlage, wo der Gerd Götz aus dem Deler Neustadt mal im Original Weinberg diese schwarzen Urbahns selektioniert hat

00:10:56: und die wurden dann separat auf diese zwei Terrassen gepflanzt, hat dann ein paar Trollinger mitgenommen, die dann halt heute in dieser Originalanlage, also in dieser zweiten Originalanlage noch drin sitzen, bis heute.

00:11:11: Das ist also eine Vermehrungsstufe gewesen?

00:11:14: Die erste Vermehrungsstufe war das, also eine selektierte, also mit selektierten Material, also wobei eben ein paar Trollinger mit rein gerutscht sind.

00:11:23: Ich glaube, ein, zwei Lemberger waren da noch irgendwo, aber egal.

00:11:28: Aber überwiegend war es Schwarzwirrbahn.

00:11:31: Und ich habe die Sorte dann einfach auch in meiner Erhebung, habe 2011 dann diesen Abschlussbericht geschrieben und habe die Sorte da aufgeführt,

00:11:42: dass Schwarzwirrbahn auch ganz sauber getrennt zum Blauen und zum Roten Urbahn, habe das auch beschrieben, warum und wieso.

00:11:50: Und gut, das war dann und war meine Arbeit eigentlich erledigt.

00:11:57: Ich habe dann einen neuen Klonen selektioniert aus dieser Anlage, die waren auch nicht alle virusfrei, also am Schluss waren es neun, die virusfrei waren, die von 15 vielleicht die selektioniert hatte,

00:12:10: die dann separat in meiner eigenen Rebsortenarchive gepflanzt worden sind, wo du dann jetzt dein Material hast, von der Vermehrungsstufe.

00:12:20: Und gut, und dann würde man ja erstmal annehmen, wenn das also so fixiert worden ist, dokumentiert worden ist und auch explizit erklärt wurde, warum und wieso,

00:12:35: dass das dann irgendwie akzeptiert wird, aber nein.

00:12:38: Immer mal bei uns in der Branche.

00:12:41: Diese Sorte Schwarzwirrbahn, die gab es halt offiziell nicht, weil am Galwala-Hof angenommen worden ist, dass eben blaue Urbane und Schwarzwirrbane ähnlich seien.

00:12:52: Das Problem war einzig und allein das, dass der Schwarzwirrbahn als Rebsorte nicht am Galwala-Hof im Sortiment vorhanden war,

00:12:59: sondern nur eben dieser blaue Urbane oder rote Urbane und dann eben auch schwarze Urbanes, die eigentlich blaue Urbanes waren.

00:13:06: Also eigentlich einen falschen Namen hatten, aber eben als Schwarzwirrbahn da drin standen.

00:13:11: Und da ist er beschrieben als Schwarzwirrbahn.

00:13:15: Und gut, und dann gab es die Sorte halt nicht und er kreist ja dann diese Sorte eigentlich schon seit Jahrzehnten und da, ich weiß nicht genau, wie lang,

00:13:31: aber doch schon etliche Jahre als Urbane, also ohne Farb, blaue oder schwarz differenzierte, verkauft, in seinem Weinbar-Pallium.

00:13:43: Super Wein, kann ich sehr empfehlen.

00:13:46: Der hat ja dann auf einmal Probleme, weil es die Sorte ja nicht gab.

00:13:51: Und das Ganze hat sich dann erst gelöst, als einer vom Fürthenbergischen Weinbarverband bei ihm vorbeikam

00:14:04: und diese Sorte tatsächlich vor Ort probiert hat, diesen schwarzen Wein gesehen hat, den probiert hat und den fantastisch fand,

00:14:14: auch von diesem schwarz-kirsch Geschmack her und überhaupt.

00:14:20: Und er konnte gar nicht glauben, dass da irgendwie die Sorte nicht geben soll, aus denen und den Gründen, die ich schon genannt hatte.

00:14:27: Und der hat dann durchgesetzt, dass der Schwarzer Wand, das ist halt den Württemberg so, wenn man mal einander Leine hat,

00:14:36: der Beziehung hat, dann geht das relativ schnell bis in die Regierungsebene, sagen wir mal.

00:14:42: Und dann wurde dieser Schwarzer Wand auf die Württembergische Sortenliste geschrieben und dann gab es ihn und dann durfte er,

00:14:50: der Kreis wieder ganz regulär, sein Wein da vermarkten.

00:14:55: Das Problem war halt, dass die Frau Maul am Greifweiler Hof diese Sorte nicht kannte.

00:14:59: Und ihr persönliches Problem war damals tatsächlich das, dass sie eigentlich nur ihr eigenes Sortiment am Greifweiler Hof und das aus Neustadt kannte.

00:15:10: Also sie hat sich nie nach Geißnheim bewegt, so wie ich, wo ich dann mal an zwei Tagen das ganze Sortiment abfotografiert habe.

00:15:19: Oder auch mal nach Weinsberg, wo ich es jetzt gleiche gemacht habe, oder nach Freiburg.

00:15:25: Das hat sie halt nie gemacht, es war zu weit.

00:15:28: Und der Horizont dieses VIVLC war zu dem Zeitpunkt tatsächlich Geiverloch von Neustadt.

00:15:34: Und dann gab es diese zwei Sorten nicht.

00:15:39: Und dann weiß sie aber, die Definitionsmacht hat durch ihren Katalog, welche Sorten existieren und welche nicht.

00:15:47: War das erst mal ein Problem.

00:15:49: Und dann wurde mir dann erzählt, dass sie dann einen Kreis angerufen hat und erst mal wissen wollte, was ich da für eine Rolle gespielt habe und so weiter.

00:15:58: Die ganze Geschichte, der Kreis hat ja dann halt erzählt, dass dann auch offensichtlich eine dritte Sorte gibt.

00:16:05: Und dann wurde 2015 ja die ganzen Sortimente genetisch analysiert, also auf Geißnheim, Weinberg, Freiburg und Bundesordnament.

00:16:16: Und in dem Zusammenhang kam dann der Schwarze Urban auch noch mal zu Tage, weil eben die Geißnheimer ein Exemplar hatten, was beim Herr Antes am Steinkopf gepflanzt war.

00:16:28: Hätte er jeder mal sehen können, der da oben spazieren geht.

00:16:31: Und das andere Exemplar war in Weinberg gepflanzt neben einem blauen Urban.

00:16:37: Und Schwarze Urban standen beieinander.

00:16:39: Und der eine war halt der echte Blaue und der andere war der echte Schwarze Urban.

00:16:42: Niemand bemerkt, dass das zwei verschiedene Sorten waren, die waren in Weinberg auch quasi als eine Sorte gehandelt.

00:16:48: Ich habe es aber gesehen, ich habe es auch in meinem Bericht erwähnt.

00:16:52: Aber die Genotypvisierung hat dann halt zu Tage gepackt.

00:16:55: In Schwarze Urban gibt es tatsächlich, weil er einen eigenen Genotyp hat.

00:16:59: Und ab da wurde der dann auch separat in der Datei geführt.

00:17:05: Und zwischenzeitlich hat die Frau Maul dann noch mal, was sie wie es es immer macht,

00:17:09: sind ja nicht bloß die nationalen Sortimente genotypisiert worden, sondern auch die internationalen.

00:17:15: Also da gibt es eine riesige europäische Datenbank mittlerweile mit diesen Genotypen.

00:17:19: Und da kann man halt die miteinander vergleichen.

00:17:22: Und in diesem internationalen Vergleich hat sich dann herausgestellt, dass der blaue Urban, also der gleichen Genotyp, hat wieder roten Urban,

00:17:32: identisch ist mit einer Sorte, die in Italien "Giava gentile" heißt.

00:17:37: Und dann wurde halt der Leitname, der vorher "Blauer Urban" hieß, geändert in "Giava gentile".

00:17:45: Das Problem ist bloß, dass es in Italien den roten Urban nicht gibt, obwohl er den gleichen Genotyp hat.

00:17:51: Das heißt, jetzt haben wir die Situation, dass der blaue Urban "Giava gentile" heißt, offiziell.

00:17:57: Also auch die Namen in den lokalen Sortimenten "Giasonheim" und so wurden alle umgeschrieben in "Giava gentile".

00:18:04: Aber der rote Urban heißt nach wie vor "Rote Urban", weil da halt in Italien bloß die blaue Sorte abgeglichen wird und nicht die rote,

00:18:13: die es da scheinbar nicht gibt oder unter einem anderen Namen, ich weiß es nicht.

00:18:17: Jedenfalls das Problem an dieser "Giava gentile" ist also, man hat es einfach gemacht aufgrund der Genotypisierung,

00:18:27: gleicher Genotyp und dann halt den internationalen Namen verwendet, obwohl die "Giava gentile" in Italien überhaupt keine Rolle spielt.

00:18:35: Und wie gesagt, wir haben diese Beschreibung als blaue Urban oder schwarze Urban.

00:18:39: Und das Problem bei der "Giava gentile" ist tatsächlich, ich habe die original Literatur aus Italien gelesen,

00:18:48: das Buch "Das war ein Herr Kosmo aus 1965, also plus/minus mehrere Bände" und da hat er die "Giava gentile" auch beschrieben,

00:18:58: als Nord-Italienische Rebsorte. Aber dieser Typus ist nicht blau und auch nicht rot, sondern pur par violette.

00:19:05: Also es gibt noch eine vierte Variante?

00:19:07: Im Grunde schon, ja. Also das Blatt ist identisch tatsächlich, also man kann es wirklich schwer unterscheiden,

00:19:13: aber die Farbe, ich habe die auch im Tessin gesehen, diese Sorte, also "Giava gentile", die war ich vorhin über Frankreich ins Tessin kam,

00:19:22: nicht aus Italien, aber über Frankreich. Und diese Rebsorte hat wirklich eine pur pur violette Traube, also nicht blau und auch nicht altrosa oder so,

00:19:33: wie der Rot-Irvan. Also man müsste eigentlich drei Farbenvarianten unterscheiden,

00:19:38: tatsächlich, wenn man es ernst nimmt, plus die den gleichen Genotyp haben, plus diesen schwarzen Orang, der einen eigenen Genotyp hat

00:19:45: und der auch von der Rotwein-Qualität eine ganz andere Klasse bildet, weil weder kann man aus "Giava gentile",

00:19:53: noch kann man aus dem blauen Urbarn, noch aus dem roten Urbarn einen guten Rotwein machen.

00:19:59: Also ich sage immer, der blaue und der rote Urbarn waren die süßere Serve vom Trollinger,

00:20:05: weil die Reifen ein bisschen früher, die werden auch kriegen höhere Ökse,

00:20:09: färben aber nicht, aber geben dem Trollinger halt, wenn er Reifeprobleme hat, noch die Süße, die er halt selber nicht mitbringt.

00:20:17: Und im Weinberg macht es auch Sinn, also sehr oft war so, dass der Urbarn entweder am Hang Fuß oder auch am Hang Kopf gepflanzt war,

00:20:31: aber nicht in der Hang Mitte, wo es normal am Wärmsten ist und wo immer der Trollinger dominiert hat.

00:20:37: Also man hat die früheren Sorten entweder unten oder oben gepflanzt,

00:20:42: einfach auch, wahrscheinlich auch wegen der Frostanfälligkeit, weil der schwarze Urbarn ist frostärter als der Trollinger selber.

00:20:52: Und am Hang Fuß hat man dann eher mal noch einen Spätfrost oder auch Urbarn.

00:20:57: Urbarn generell ist frostfester.

00:20:58: Urbarn, ja.

00:21:00: Schwarz Urbarn weiß ich nicht, aber bei den schwarzen Urbarn sind da blaue Rote.

00:21:04: Also die, die ich gefunden habe, die waren irgendwie einfach eingenixt.

00:21:11: Unten gab es auch noch den blauen Elbling und manchmal auch noch einen schwarz Riesling, also ein Pynomignier oder überhaupt einen Riesling

00:21:19: oder manchmal auch einen Affenthaler, oder eine Bettlertraube oder einen Primitivor,

00:21:26: habe ich da noch irgendwo gefunden, aber oder ein Lagrein.

00:21:31: Aber alles zusammen ist, kann man schon sagen, also die Schwaben waren nicht blöd.

00:21:37: Also die haben in den Wärmsten lagen die Sorten gepflanzt, die die höchsten Wärme ansprüche hatten,

00:21:42: und das ist jetzt halt der Trollinger.

00:21:44: Und die anderen Sorten, die eben nicht so hohe Ansprüche hatten, die haben sie oben oder unten gepflanzt.

00:21:49: Affenthaler meistens im Urbarnbereich, weil er auch sehr frost hat ist

00:21:52: und Urbarns waren oft am Hangfuß einfach.

00:21:56: Und dadurch, dass ja früher Reifen aber in einer schlechtern Lage gepflanzt waren,

00:22:01: hat sich das dann mit der Reife irgendwie wieder angeglichen.

00:22:04: Also die sind sicherlich zum gleichen Zeitpunkt geerntet worden letztendlich.

00:22:08: Und, aber hat jetzt mit unserem Schwarzwald waren eigentlich nur am Rande zu tun,

00:22:14: weil halt diese Verwechslung entstanden ist.

00:22:17: Aber es ist eben sehr symptomatisch, wie das läuft, wenn eine Sorte da in der offiziellen Ampelografie nicht bekannt ist.

00:22:26: Dann gibt es sie erst mal nicht, wieder besseren Wissen eigentlich.

00:22:31: Und man braucht manchmal Jahre, bei manchen Sorten Jahrzehnte,

00:22:37: bis sie da irgendwie offiziell mal in diesem Katalog registriert werden.

00:22:42: Und das Schwarzwald waren nicht die einzige Sorte, die am Galwalahof unbekannt ist.

00:22:47: Also ich habe da noch eine ganze Menge anderes Sorten, die ich gesammelt habe,

00:22:51: von denen die Frau Maul bis heute nichts weiß, bzw. ihr Nachfolger bis heute nichts weiß.

00:22:56: Und auch vom frühen Kleffner zum Beispiel, der mal beim Pinnohner-Roll gespielt hat,

00:23:03: wissen die nix da am Galwalahof.

00:23:07: Und so läuft es halt.

00:23:12: Und das ist ein bisschen schade, weil ich verstehe mich ja schon irgendwie einfach als Naturwissenschaftler.

00:23:18: Ich check das ab, ich tue mal im Bestes, um die Sorten zu definieren,

00:23:23: um sie historisch wieder zu erkennen, zuzuordnen und alles Mögliche.

00:23:29: Aber es findet keine Wertschätzung weder bei den Behörden noch bei den offiziellen Ampelografen.

00:23:37: Gut, dass diese wissenschaftliche Ebene, die nach oben auch in die administrative Ebene dann durchstringen will,

00:23:45: das findet man in anderen Disziplinen genau das Gleiche,

00:23:50: dass man von dem Status quo sehr, sehr schwer abrückt bzw. anders andere Informationen da gar nicht so schnell

00:24:02: dann ihre Berücksichtigung finden.

00:24:05: Also das ist, denke ich, die Zeit selbst scheinbar.

00:24:10: Anstatt dann bei mir mal anzurufen, das war meine früherer Chefin,

00:24:13: ich habe mit der 6,5 Jahre lang zusammengearbeitet, anstatt dann mal zu sagen, hey Andreas, was war jetzt mit der Sorten so?

00:24:19: Und kannst du uns mal neben Belegungssemplar schicken?

00:24:22: Wir haben die ja.

00:24:24: Und verkaufen die ja auch.

00:24:26: Das hätte schneller gehen können.

00:24:27: Ja, muss man dann hinter meinem Rücken beim Norbert anrufen und so weiter.

00:24:32: Das ist aber eine Privatsorte, die gehört hier gar nicht in den Podcast hinein.

00:24:36: Ich will hier noch mal zurückgehen.

00:24:38: Das ist das Problem.

00:24:40: Ich will aber hier wieder zurückgehen auf die Sachen der Namensgebung,

00:24:45: weil Urbahn gibt Informationen und auch den anderen Namen, den du genannt hast,

00:24:51: gibt die Informationen über Herkunft und Verbreitung, soweit ich weiß.

00:24:56: Ja, also es ist ein bisschen unsicher natürlich wie alles, was das angeht.

00:25:04: Aber ich habe mal so zum Spaß mir Landkarten angeguckt von Kroatien und diesem Gebiet halt Balkan.

00:25:17: Und das war noch im Zusammenhang eigentlich, als ich entdeckt habe,

00:25:21: dass halt viele französische Sorten mit diesen albanischen Dorfnahmen übereinstimmen.

00:25:25: Und dann habe ich halt auch ein bisschen in Kroatien rumgeguckt,

00:25:29: in Mazedonien und was halt da so in der Nachbarschaft rumliegt.

00:25:32: Und da bin ich zufälligerweise eigentlich auf zwei Dörfer gestoßen,

00:25:39: die da in Nordkroatien irgendwo nebeneinander lagen.

00:25:43: Und das eine hieß Urbahn und mit V geschrieben und das andere hieß Wernatz, also mit Z.

00:25:50: Und Rollinger ist ein Synonym, also heißt Wernatz.

00:25:54: Okay, haben wir Rollinger in dem Einord?

00:25:56: Rollinger und Urbahn ist der andere.

00:25:58: Und beide sind es im Übersatz.

00:26:00: Also man könnte dann vermuten, vorsichtig ausgedrückt,

00:26:04: dass halt die zwei Sorten damals aus dieser Region in Nordkroatien nach Württemberg gekommen sind.

00:26:11: An damals?

00:26:12: Im Mittelalter.

00:26:14: Also wir haben mehrere Wege in die Steiermark.

00:26:20: Einmal den Weg über Italien, aus Tessin in die Lombardei.

00:26:26: Und dann, also in der Lombardei gab es ein Chiava gentile, also Chiava crossa

00:26:33: und noch andere Rollinger Sorten.

00:26:35: Es gab auch noch eine Chiava nira,

00:26:38: und eine Chiava lombarda, und muss mal ein bisschen aufpassen.

00:26:44: Aber das sind alles Rollingerabkömmlinge letztendlich.

00:26:49: Und ähnliche Rollingerabkömmlinge findet man auch im dinarischen Gebärge, also da in Kroatien und Almazien.

00:26:58: Und also wir haben einmal den mittelalterlichen Weg von Schwaben durch die Schweiz in die Lombardei,

00:27:08: weil das war ja stauffa-reich, mit Sizilien zusammen.

00:27:13: Lombardei und Sizilien haben zum Stauffa-Reich gehört, die ganze Ostschweiz hat zum Stauffa-Reich gehört.

00:27:18: Und also bevor die Schweiz selbstständig wurde, sind auch viele Schweizer immer nach Schwaben gegangen.

00:27:26: Die Marke Tender, also die Welschen, das war ein Marke Tender,

00:27:38: die haben das ganze Transport über die Alpenpässe kontrolliert

00:27:45: und haben ihre Waren bis nach Süddeutschland verkauft.

00:27:50: Herzogtum Schwaben und Herzogtum Alemannien waren mal das gleiche vorher.

00:27:57: Also je nachdem,

00:27:59: Nur herrschgenmack hieß es mal Schwaben, mal Alemania, aber es war nicht so getrennt wie heute.

00:28:07: Man merkt es auch im Dialekt, also das Alemanisch ist schon sehr lahmisch, meine Großmutter war aus Schwaben,

00:28:15: meine Eltern aus der Schweizer Grenze, aber der Dialektunterschied ist nicht so gewaltig.

00:28:23: Man merkt schon, dass das ein gemeinsames Sprachgebiet war, auch mit den Nordschweizern.

00:28:31: Also über die Schiene kann es mit dem Urbarn gekommen sein.

00:28:39: Gut, da gibt es noch diese An... also Tirol hat ja damals auch dazu gehört, Südtirol.

00:28:46: Südtirol ist insofern interessant, weil jeweils diese Wälchen quasi das ganze Gebiet,

00:28:52: das ganze Gebiet verwaltet haben, von Südtirol bis rüber in Savoy fast,

00:28:57: zumindest bis ins Austerthal und dann noch ausläufer bis in Savoy.

00:29:02: Und die haben quasi alle Pässe kontrolliert und ein Warnverkehr ging, die Trau, die Trau entspringt ja in Südtirol

00:29:12: und läuft dann in die Donau rein, durch das Lawonen durch.

00:29:16: Und ein Weg lief halt immer die Trau entlang, also das Flustteil hoch bis ins Tirol.

00:29:23: Und Tirol haben dann die Weiser quasi übernommen und haben das dann weiter verbreitet.

00:29:28: So könnte man sich das erklären und dann spielen die Wänden noch eine Rolle, die wir in Frankenreich hatten,

00:29:33: die aber auch in Südtirol leben und eben die ganze Trau entlang sind,

00:29:39: wie in die scheiß letztendlich Wänden Deutsche, also spielen die Deutschen,

00:29:44: wie bei den Jüdischen heißt auch nicht Jude, sondern Juden-Deutsch eigentlich, ursprünglich,

00:29:49: kommen die Daker noch mal ins Spiel, also diese Dacia aus Rumänien, dieses antike Volk

00:29:55: und Nachbarn der Wänden und Nachbarn der Juden, deswegen hießen die Jüdischen Windisch.

00:30:02: Aber ist jetzt meine Theorie, muss man dazu sagen, auch wenn es logisch ist.

00:30:06: Also da gab es jedenfalls Verbindungen über die Trau nach Slavonien und Kroatien,

00:30:17: Nordkroatien vor allem und so kann man das ein bisschen erklären und dann...

00:30:21: Macht eigentlich schon Sinn.

00:30:23: Und wenn man denkt, gut, wenn man, es kann das Mittelalter gewesen sein,

00:30:27: es kann aber auch vorschubb passiert sein, weil wir ja wissen,

00:30:31: dass man früh Mittelalter, Engelkontakte oder die Franken zumindest hatten,

00:30:35: Engelkontakte in dieses fränkische Königreich, Franko-Korion,

00:30:39: was ja zwischen Trau und Sawe und Donau lag damals, also heute oder ehemaliges Slavonien,

00:30:46: mit Syremien noch aus Teilregionen.

00:30:49: Und das war überhaupt eine der berühmtesten Weinregionen zu dieser Zeit

00:30:53: und da kam es sicherlich gerade so Trollinger Sorten, die eben warm brauchen

00:30:58: und spätreifen und so, die sind eigentlich prädestiniert,

00:31:02: aus dieser Region zu stammen oder eben aus Dalmatien, wo es ähnlich warm ist.

00:31:07: Unabhängig davon, ob sie jetzt aus Ägypten, aus Indien oder sonst woher kommen Ursprünglich.

00:31:12: Aber das wollen wir heute gar nicht diskutieren.

00:31:15: Aber Schiava gibt auch wieder einen Hinkel.

00:31:18: Wirst du auch nochmal gleich erwähnen?

00:31:20: Sawe und Schiava, ja, oder Savoy, heißt da nichts anders,

00:31:24: wie Schiava oder Jehova, wenn man so will.

00:31:29: Wir haben in der Schweiz diese Sorte,

00:31:33: Haida, was eigentlich auch Jehuda heißt.

00:31:41: Das ist dabei so Tramina eigentlich, ne?

00:31:43: Ja, also das heißt abgeleitet von Jehuda,

00:31:46: aus meiner Sicht hat mit Haiden überhaupt nichts zu tun,

00:31:50: also mit den Haiden Ungläubigen, sondern das war in dem Fall Jehuda, die Juden.

00:31:57: Und Hiddish, ja, und also da gibt es auf jeden Fall Bezüge.

00:32:05: Und die Sawe ist auch nach diesem Völkrandasiva oder Schiva benannt worden ursprünglich.

00:32:14: Na, kommen wir nach Indien, ne? Mal wieder.

00:32:16: Schiava, Krossa, könnte man auch.

00:32:21: Also das Schiava, es gab tatsächlich einen Stamm, der Schiva am Indus.

00:32:27: Es gab den Gottschi, aber natürlich auch einen Stamm,

00:32:31: der am mittleren und untren Indus gelebt hat, den gibt es glaube ich heute sogar noch.

00:32:35: Die hat noch einen Königreich, was so hieß.

00:32:37: Und es gibt Karachi, Karachi ein bisschen anders ausspricht,

00:32:44: sind wir bei Krossa oder Kiruska oder Grieche oder wie auch immer,

00:32:49: Krek, Krek, Karachi, also die Urform der Grieche, nehmen wir so will, Jericho.

00:32:57: Und das ist immer das Problem, dass das, also Jericho heißt im Hebräischen,

00:33:04: oder ja, im Semetisch heißt das Jericho, aber wenn man es indokermanisch ausspricht, heißt es Geriko.

00:33:11: Wenn man es dann die Vokale weglässt, sind wir bei Krek,

00:33:16: und das ist der originale Lame der Griechen, weil all diese alphabete arabischen, Hebräische,

00:33:23: oder Semetisch allgemein, das ist ein konsonanten Alphabet, da gibt es keine Vokale,

00:33:29: die muss man kennen, wenn man die Schrift lesen will.

00:33:33: Und auch die Keilschrift ist eine konsonanten Schrift, also die Vokale muss man eigentlich schon kennen.

00:33:40: Und insofern ist das Grück heißt nichts anderes als die Grieche letztendlich.

00:33:47: Also meine Theorie ist ja, dass die Mittelmeer-Kriechen nicht aus Griechenland kamen ursprünglich,

00:33:54: sondern aus Jericho und dann eben Magna Krekia besiedelt haben

00:33:59: und von mir ist auch Albanien, wo es diesen Stamm Krekia auch gab.

00:34:04: Aber die heutigen Griechen nennen sich ja bis heute Helene und das Land Helas,

00:34:12: wo man eher dann Galizien damit verbindet, aber nicht Griechenland.

00:34:18: Und Georgien ist letztendlich auch eine griechische Kolonie, wenn man so will, also eine echte griechische Kolonie,

00:34:24: weil es ja auch nichts anderes heißt als Krik.

00:34:27: Und dann gibt es auch die Inselkrik in Grazia.

00:34:32: Ja, so geht das irgendwie und passt auch ziemlich gut zusammen eigentlich.

00:34:37: Gut, aber mehr reicht es jetzt schon mal, diese Sorte da in den nördlichen Dinaschen Gebärge anzusiedeln,

00:34:48: aufgrund dieser Zwei-Dörfer-Distar.

00:34:50: Ja, das ist also, wenn wir so zwei mit ihnen haben, direkt nehmen, und es ist ein Weinfolger gewesen,

00:34:54: also Wein-Porte gewesen.

00:34:56: Wenn man hier auf die Dörfer bezieht, wenn ich auf die Stämme, dann ist es auch eher mittelalterlich,

00:35:02: weil im Mittelalter oder auch später dann, also im Spätmittelalter oder in der frühen Neuzeit,

00:35:09: oder vor allem da Magdalene Hochwasser in dem Zusammenhang, hat man eben vor allem nach den Herkünften benannt.

00:35:18: Ja, und in der Antike hat man vor allem nach den Stämmen benannt,

00:35:23: weil die Herkünfte oft mit den Stämmen übereinstimmen, nicht immer, aber oft.

00:35:28: Also die Dörfer wurden halt nach der Bevölkerung benannt, die da es stamm gelebt hat.

00:35:34: Deswegen passt das oft zusammen.

00:35:37: Aber man kann so pauschalisieren, dass halt im Mittelalter primär die Herkünfte, die Namens geben waren,

00:35:44: und in der Antike waren es die Stämme vor allem.

00:35:47: Und klar gibt es da Zusammenhänge, das ist auch klar.

00:35:51: Aber soweit wollen wir jetzt gar nicht gehen, die Sorte, Scherwa Krosser selber,

00:35:56: und wahrscheinlich auch die Kinder von Scherwa Krosser,

00:35:59: gehen sicherlich bis in die Antike zurück in Europa, vielleicht auch früher noch,

00:36:05: und wo sie am Schluss entstanden sind, da können wir uns dann drüber streiten.

00:36:10: Aber preisdestiniert ist auf jeden Fall das Indusgebiet,

00:36:14: weil Scherwa Krosser ist ja bekanntlichermaßen nicht so fast hat

00:36:19: und hat auch wirklich extrem hohe Wärmehansprüche.

00:36:22: Also Wurzel sehr stark, hat diesen Baumartigen Wuchs,

00:36:26: ist super geeignet als Hausstock, aber eigentlich weniger.

00:36:30: In Weinberg wächst man, die Sorte immer davon, hat eine furchtbare Plattentwicklung,

00:36:36: die man kaum in Griff kriegt, quasi, wenn man die Triebe wachsen lässt.

00:36:41: Die kann meterlange Triebe machen unter Umständen.

00:36:44: Super geeignet für diese Baumerziehung, wie das früher bei den Römern war.

00:36:49: Die Reben sich quasi von Baum zu Baum gehangelt haben letztendlich.

00:36:54: Und auch die Traube, also wenn man davon ausgeht,

00:36:58: dass das stimmt, dass eine von den frühen Ursorten, der Tafeltraube war,

00:37:03: und eben keine Weinsorte mit kleinen Trauben oder so was,

00:37:07: wie jetzt Tramina oder Pino oder was weiß ich, Hartblau,

00:37:12: dann wird der Chiava Cosa sicherlich auch zu diesen Ursorten passen,

00:37:19: die schon wirklich sehr alt sind.

00:37:22: Wo der Schwarzer Bahn letztendlich entstanden ist,

00:37:25: aber die nahrische Gebirge ausgesät wurde aus einer Chiava Cosa,

00:37:29: aber in den Südalpen ausgesät wurde, im Tirol oder sonst wo,

00:37:34: in der Lombardy oder im Tessin, das kann man nur spekulieren.

00:37:39: Aber es gibt auf jeden Fall eine ganze Sortengruppe,

00:37:43: die vom Trollinger abstammt.

00:37:45: Aber wo man den zweiten Elter nicht gefunden hat,

00:37:49: und das spricht auch dafür, dass das Problem mit dem zweiten Elter

00:37:55: spricht eigentlich immer dafür, dass irgendein Volk Samen von irgendwo her mitgebracht hat.

00:38:02: Der Elter von mir aus in Assyrien steht und schwankt.

00:38:07: Der Chiava Cosa, als Samen erst mal in die Südalpen gebracht wurde,

00:38:14: vielleicht auch erst später dann importiert,

00:38:17: also kann gut sein, dass der als Stammsorte tausend Jahr später

00:38:22: im Topf importiert wurde oder als Edelreis.

00:38:26: Es muss nicht gleichzeitig erfolgt sein,

00:38:28: also die Kinder können noch etabliert worden sein,

00:38:31: bevor die eigentlichen Eltern oder die Muttersorte zu uns kamen.

00:38:35: Es gibt in Italien gerade sehr viele verweiste Sorten,

00:38:39: die ein Elter haben, aber der zweite ist vollkommen unbekannt.

00:38:42: Und das spricht eben dafür, dass damals diese Stämme,

00:38:45: die aus Anatolien oder aus Syrien oder aus Samen geschmissen haben,

00:38:48: dass sie die Samen mitgebracht haben,

00:38:50: dass die auch nicht spontan entstanden sind, diese Sorten,

00:38:54: sondern eben gärtnerisch kultiviert wurden,

00:38:57: als gärtnerische Aufzucht sozusagen.

00:39:00: Also insofern kann man auch nicht sagen,

00:39:02: dass das auch doch tone Sorten sind,

00:39:04: sondern das sind gärtnerische Zucht-Sorten, wenn man so will.

00:39:09: Muss man aufpassen, weil das teilweise

00:39:11: als auch doch tone Rebsorten benannt werden,

00:39:13: das ist gerade das Gegenteil.

00:39:15: Ja, aber die Eltern stehen dann halt in Syrien oder sonst woher,

00:39:18: und nicht in Italien.

00:39:20: Und sind vielleicht später erst importiert worden,

00:39:22: weil es halt wichtige Sorten waren,

00:39:24: die es deshalb mehrere Tausend Jahre lang gibt.

00:39:27: Ich bin ziemlich sicher, dass man in Indien

00:39:29: bis heute irgendwo ein Trollinger finden könnte,

00:39:31: weil dann auch suchen würde.

00:39:33: Und Cabanes Sominium habe ich ja auch in Georgien gefunden

00:39:36: und nicht erwartet, aber auf der Krim gab es überall Cabanes Sominium.

00:39:41: Und naja, gut wie auch immer,

00:39:44: jedenfalls ist es eine wichtige Sorte,

00:39:49: und wie so oft steckt irgend ein Gott dahinter,

00:39:55: und Shiva war jetzt halt nun mal der Gott der Indus-Kultur,

00:39:59: und insofern passt das irgendwie alles zusammen.

00:40:06: Dass jetzt Karachi, der Ursprung der Griechen ist,

00:40:10: das kann man vermuten, das müsste man mal beweisen,

00:40:13: irgendwie eine gezielten Untersuchung, sag ich mal,

00:40:19: aber als Theorie kann man das jetzt erstmal stehen lassen.

00:40:24: Und es gibt auch keine besseren Theorien,

00:40:27: es gibt überhaupt keine Theorien,

00:40:30: außer dass die Römer uns der Weiber gebracht haben

00:40:33: und vielleicht die Griechen noch ein bisschen geholfen haben.

00:40:36: Aber die Griechen, die gar nicht Griechen hießen.

00:40:40: Insofern, und Griechenland war jetzt auch kein Land der Heläen,

00:40:46: sondern gab es auch noch andere Stämme, die Heloten zum Beispiel.

00:40:49: Und Spartana, eigentlich war Griechenland

00:40:54: eine Fluchtburg von Stadtstaaten, die es vorhin an Anatolien gegeben hat.

00:40:59: Und die haben sich dann nach Griechenland verzogen,

00:41:03: 1200 v.C., und haben dann ihre Stadtstaaten gegründet.

00:41:08: Und diese Stadtstaaten mussten sich dann miteinander verbünden,

00:41:12: um überhaupt bestehen zu können gegen die Perser,

00:41:15: die da halt irgendwann mal angerannt kam, oder die Assyrer,

00:41:18: da wäre auch immer, ja.

00:41:20: Insofern, die Griechen als Volk sind schwer zu greifen, sag ich mal.

00:41:27: Und sie sind erwähnt 1500 v.C.,

00:41:31: in der isser Parischen Chronik, also auf der Insel Paros,

00:41:34: wo es so Steintafeln gab,

00:41:36: wo so ein altgriechisch Chronologien aufgezeichnet sind.

00:41:42: Und da ist halt die Griechen mit, zusammen mit den Frühgern,

00:41:45: sind erwähnt um 1500 v.C.

00:41:48: Aber die Frühgern durften bleiben,

00:41:50: das war so ein Volk, was für ihre Musikalität bekannt war,

00:41:53: nach dieser Parischen Chronik.

00:41:55: Und die Griechen mussten gehen, weil dann König Helen,

00:42:01: mit seinen Helänen dann quasi dieses Land erobert hat,

00:42:05: das Land dann fortan, Helas hieß,

00:42:08: oder eben Helänen, nach diesem König Helen,

00:42:11: war nicht mehr Griechen.

00:42:13: Das Ganze mit der griechischen Geschichte

00:42:15: war schon im Rahmen vom blauen Absten, mit dem aberresch.

00:42:18: Das war das ähnlich.

00:42:20: Es gibt ja auch, das sagen die Forscher selber,

00:42:23: dass ziemlich starke Parallelen nach Trag gehen,

00:42:26: also was die Götterwelt angeht, die auch nicht so ist und so.

00:42:31: Und also so einfach ist das nicht.

00:42:37: Und Magna Grecchia, das ist halt nachdem,

00:42:40: also Sizile ist nachdem diesen Griechen benannt,

00:42:42: aber eben Griechenland selber eigentlich nicht,

00:42:45: weil das heißt bis heute Helas.

00:42:48: Gut, wenn wir zurückkommen zum Schwarzwirrbahn,

00:42:51: ich glaube, das mit den Staufern,

00:42:53: und wenn man das Ganze jetzt auch wieder bei uns

00:42:55: in der neueren Geschichte,

00:42:57: in den Württembergischen Raum Stuttgart verordert,

00:43:01: ist es eine Autochton extrem wertvolle Rebsorte für die Wängerte.

00:43:07: Sie hätten sozusagen mit dem Trollinger Schwarzwirrbahn

00:43:11: und dem Lemberger wirklich jeweils eigenständige Rotweinsorten.

00:43:19: Ich finde, der Schwarzwirrbahn setzt zwischen dem Lemberger

00:43:26: und dem Trollinger nochmal eine ganz klare Marke

00:43:31: und würde da den Rotwein-Typus generell sinnvoll ergänzen,

00:43:38: was Württembergische Rotweine angeht.

00:43:40: Also Schade, dass es als solches bisher nicht erkannt wurde.

00:43:45: Ich meine, momentan gibt es andere Probleme.

00:43:49: Es wird mehr Weißwein getrunken zum Leitwesen der Württemberger.

00:43:52: Es ist ein bisschen schwierig,

00:43:54: aber dennoch muss sich jetzt hier aus dem Zeitgeist mal rauslösen

00:43:57: und kann eigentlich nur empfehlen,

00:44:00: dass die Württembergische Winzer sich mit der Geschichte

00:44:03: und mit der Rebsorte des Schwarzwirrbahns mal beschäftigen,

00:44:07: dass es ein Teil ihrer eigenen Weinbaugeschichte darstellt.

00:44:11: Er hat da natürlich auch, eigentlich wie der Trollinger,

00:44:14: auch ein paar Probleme, also einfach vom Anbau her.

00:44:18: Es ist keine Einpaare, es hat das, muss man schon sagen.

00:44:21: Ich habe ihn ja gefunden auf reinen Muschelkalk,

00:44:24: also das ist ein etwas verlehmter Muschelkalkboden,

00:44:28: und dachte eigentlich eher, der braucht einen Kargenboden,

00:44:33: weil Muschelkalk bringt ja eigentlich nicht so viel Nährstoff mit,

00:44:38: aber du hast ihn ja in der Pfalze auf Lös gepflanzt,

00:44:41: und ich war also wirklich erstaunt, wie gut er da auf diesen relativ fetten Lösboden aufblüht.

00:44:48: Ja, weiß Gott, blüht er.

00:44:50: Fast besser kommt, sag ich mal, als in Württemberg da auf dieser Originalparzelle.

00:44:57: Aber er hat halt ein paar Macken.

00:45:02: Eine davon ist, dass man aufpassen muss,

00:45:05: dass das Verhältnis von Trieb, Länge und Ertrag nicht durcheinander kommt,

00:45:11: weil er trägt einfach ähnlich wie der Trollinger relativ stark.

00:45:15: Aber wenn man das so nicht reguliert,

00:45:18: dann kann es sein, dass der Trieb in den Folgejahren immer kürzer wird,

00:45:23: und dann so ein Ungleichgewicht reinkommt zwischen Blattmasse und Ertrag.

00:45:29: Also es macht durchaus Sinn, den Ertrag zu begrenzen,

00:45:32: und dadurch, dass die Trauben ja auch wirklich relativ groß sind,

00:45:36: du nimmst ja den Zylinder raus, neuer Dings,

00:45:41: und das kann man machen, oder man kann auch die zweite Traube abschneiden,

00:45:47: das sollte man aber eigentlich auch machen.

00:45:50: Und dann hat er halt es nicht so kürzschässig resistent wie der fränkische Burgunda,

00:45:57: oder andere Sorten aus dem Segment, und er kriegt auch Sonnenbrand.

00:46:03: Also das hat er halt leider vom Trollinger geerbt, der auch Sonnenbrand kriegt,

00:46:07: und auch die Kürzschässigfliege kriegt.

00:46:10: Aber ich fand jetzt, Kürzschässigfliege ist beim Urbarn nicht so groß,

00:46:14: das Problem über den Trollinger selber.

00:46:17: Also ich mag den Wein gerne.

00:46:23: Man muss gucken, er hat eine Erneige dazu,

00:46:26: dass er an den apikalen Knospen stärker treibt.

00:46:30: Ich würde also nie auf einen langen Bogen schneiden,

00:46:33: sondern lieber zwei Kurze,

00:46:35: dass man die Verkreisung in Stammnähe verhindern muss,

00:46:40: wenn er schwachtriebig ist,

00:46:43: und es ist gerade ja dann auch im basalen Bereich

00:46:45: Notfallstrauben wegschneiden,

00:46:47: dass er sich da erholt.

00:46:49: Wäre sowieso sinnvoll, ansonsten trägt er zu stark.

00:46:53: Also man muss regulierend rein.

00:46:55: Auf jeden Fall ganze Trauben rausschneiden.

00:47:00: Ich empfehle, und das hat sich eigentlich auch bewährt,

00:47:03: wirklich den Zapfen rausschneiden,

00:47:06: weil die Reife der Bären auf der Schulter besser ist

00:47:12: als auf der Zapfenspitzenseite.

00:47:15: Und er geht irgendwann, wenn es mal über 80 geht,

00:47:18: in eine Verflacht, die Reifekurve etwas.

00:47:22: Das ist dann in den 90-Gradigen hinein zu holen, fast unmöglich,

00:47:28: weil er wird unterwegs.

00:47:30: Irgendwann werden die Bären Mürbe.

00:47:34: Und dann muss man aufpassen,

00:47:36: dass er nicht abgleitet ins Marmeladige,

00:47:38: vom Rotwein dann später her.

00:47:40: Deshalb ist es dann hilfreich,

00:47:42: bis dahin wirklich den Zapfen raus hat.

00:47:44: Dann kriegt man den Homogener geandet.

00:47:47: Man kann mit ihm auch durchaus Rosäles machen.

00:47:51: Das geht auch gut.

00:47:53: Man kann sich da auch mal noch mal vor der Andere

00:47:56: noch mal regulierend reingehen,

00:47:58: sozusagen eine Rosälese machen,

00:48:00: um dann mit dem letzten Schwung dann schöne Rotweine zu machen.

00:48:03: Wenn das gelingt, ist es wunderschöne Rotweine.

00:48:07: Wunderschön.

00:48:09: Vollmundig saftig.

00:48:11: Ich habe es zum Beginn uns aus unserer Aufnahme schon beschrieben.

00:48:15: Macht richtig Spaß,

00:48:17: wird auch gerne von den Kunden angenommen.

00:48:20: Aber man muss ein bisschen was dran machen.

00:48:23: Und es hilft,

00:48:25: durch die Entfernung des Zapfens

00:48:28: ist die insgesamt die Traubenstruktur gut.

00:48:32: Weil es uns dieser Zapfen auch mal ein bisschen dichter sein kann.

00:48:35: Wenn man da vorne ist, kommt es meistens da.

00:48:38: Man kriegt ihn besser oder sicherer in die Vollreibe rein.

00:48:44: Er ist ein bisschen anspruchsvoller,

00:48:47: aber es lohnt sich, wenn man danach sieht.

00:48:50: Wenn man ihn mit Paren 80, 85, ist er dann auch reif.

00:48:54: Man kann den Rest aufzukann,

00:48:58: um den eigentlichen Alkoholgehalt zu erreichen.

00:49:02: Man hat aber trotzdem später ein vollreifen Wein.

00:49:07: Da ist keine Unreife drin, gar nichts.

00:49:10: Man muss ein bisschen aufpassen, bis die ersten Bären dann so gemirken werden.

00:49:13: Das ist so ein guter Zeitpunkt, zu sagen, wo es rot ist.

00:49:15: Wenn der da nur ein paar Grad Öchse fehlt, macht es nichts.

00:49:17: Das lässt sich ausgleichen.

00:49:19: Den Alkohol kriegt man rein. Die Reife ist dann vorhanden.

00:49:22: Also das geht gut.

00:49:24: Ansonsten, finde ich, ist es eine schöne Sorte.

00:49:28: Wie gesagt, ist es eine schöne Ergänzung.

00:49:31: Und sie ist nicht so trockenheitsempfindlich,

00:49:35: wie zum Beispiel in Dornfeller.

00:49:38: Irgendwann war es einfach aufhört zu reifen,

00:49:41: und ewig bei 65 Grad stehenbleibt.

00:49:44: Also Dornfeller hatte in den letzten Jahren eigentlich wenig angehabt.

00:49:49: Also eher der Sonnbrannt dann.

00:49:51: Aber Dornfeller selber eigentlich weniger.

00:49:54: Der Wein hat im Prinzip auch die ...

00:49:58: Der Dornfeller hat auch die etwas weicheren Tanninstrukturen.

00:50:02: Wie der Schwarzwollbahn auch.

00:50:04: Da sind sie sich ähnlich.

00:50:06: Aber Schwarzwollbahn ist tiefer, dunkler, engmaschiger.

00:50:10: Also ich finde noch mal ein Qualität voller als Dichter.

00:50:14: Also wirklich in die Richtung noch mal besser vom Wein her.

00:50:19: Und die Farbausbeut ist halt gegratischt.

00:50:22: Ist gigantisch, ja.

00:50:24: Also wirklich, das ist unseren bester Rotwein in diesen ...

00:50:30: Wie hast du am Anfang gesagt, woher beschrieben?

00:50:33: Das Beste der gewöhnlichen Rotweinsorten.

00:50:36: Genau, man kann die nicht jetzt mit unserem tränkischen Burgund,

00:50:39: oder schwarz-blauen Riesling, kreischen.

00:50:41: Wobei das gewöhnlich muss bauen.

00:50:43: Also der Klefner zum Beispiel wird ja auch ordinaire Klefner genannt.

00:50:49: Der hat eine Abgrenzung zum Frank Pino, also zu diesem Chiboudot,

00:50:56: bzw. Frank Pino, den er Gok beschrieben hat.

00:51:01: Das war ja der echte französische Klefner, wenn man so will.

00:51:07: Der aus Nui kam, also auch ein nördliches Burgund.

00:51:11: Und der Frank Spargunder war der ordinaire Klefner.

00:51:17: Aber ordinaire war eben vom Gok so gebraucht, dass das eben der Klefner war,

00:51:24: der überall schon weit verbreitet war, und jeder kannte.

00:51:27: Im Gegensatz zu diesem französischen, der eben ein neuer Import war,

00:51:32: und den man eigentlich bloß aus der Sammlung kannte.

00:51:35: Ähnlich denke ich mal, wenn der schreibt, das war die Beste,

00:51:39: unter den gewöhnlichen Rotweinsorten, dann war das halt die Rotweinsorten,

00:51:43: die jeder kannte.

00:51:45: Und nicht jetzt irgendwas ordinaire, in dem Sinn, wie man es heute versteht.

00:51:52: Sondern einfach unter den bekannten Rotweinsorten,

00:51:56: und da zählt dann halt der blaue Elbling, der Trollinger,

00:51:59: und die anderen Sorten alle dazu.

00:52:01: Und das stimmt ja auch, also wenn man die Sorten im Hinterkopf hat,

00:52:05: oder der Lacry noch dazu nimmt, oder anderes,

00:52:07: haben die ich da gefunden habe, ist das wirklich so,

00:52:10: dass man eigentlich die Beste, auch die Einfachste eigentlich,

00:52:14: also vom Machen, ja, vom Rotwein-Mein-Machen,

00:52:17: Einfachste Rotweinsorte ist.

00:52:19: Wenn er reif ist, kann man nicht viel falsch machen.

00:52:23: Nein, das macht es richtig Spaß.

00:52:25: Das schmeckt auch gut im Kiew, also Norbert Kreis hat auch schon Kiewes gemacht,

00:52:30: mit St. Clorin zum Beispiel.

00:52:32: Das war auch ein Superwein, oder eben, wie du schon gesagt hast,

00:52:36: eine Kürbischein, wenn aus irgendeinem Grund die Kirschessigfliege zu früh kommt.

00:52:42: Kann man auch mal reagieren.

00:52:43: Kann man dann auch Seeweine draus machen, das geht ja auch ganz gut.

00:52:47: Und ja, also es ist eine interessante Sorte.

00:52:51: Und vom Geschmack her, also das Segment,

00:52:55: was dieser Schwarze Oberbahn abdeckt, ist das sehr populäres Segment,

00:53:00: was halt früher durch den Dornfelder im Grunde abgedeckt worden ist.

00:53:04: Ja, und Russes deshalb auch, weil du kannst ihn wirklich ohne Maischenstandzeit

00:53:08: auf die Kälte ergeben und hast Farbe.

00:53:11: Weil er einfach die Farbe hat, das ist einfach,

00:53:13: wenn man den Nummer 1, 2 Stunden oder nach einem Tag auf der Maische stehen lässt,

00:53:17: hast du auch eine entsprechende Fahrtausbildung.

00:53:19: Man kann den als Eichenfass legen, man kann ihn im Stahltank ausbauen,

00:53:21: das geht alles.

00:53:23: Und es ist nicht so anspruchsvoll, was den Ausbau angeht,

00:53:26: wie jetzt ein Frankischer Bergunder oder so.

00:53:29: Und dann ist es so, dass man das dann auch hier braucht,

00:53:32: dass man überhaupt diese Trinkfähigkeit, die Trinkreife bekommen kann.

00:53:35: Um auf die Reife.

00:53:37: Mehrjährige Reife dann.

00:53:39: Man kann ihn auch liegen lassen.

00:53:42: Also ich habe neulich erst einen Schwarze Oberbahn getrunken von,

00:53:46: das weiß ich gar nicht mehr, das war es für einen Jahrgang, 2003 oder so.

00:53:53: Vom Kreis dann noch noch.

00:53:56: Ich habe die Flaschen gar nicht mehr verwendet.

00:53:59: Der war dann noch in meinem Kühlschrank so gelegen,

00:54:02: der war einer der Ersten, die ich von ihm gekriegt hatte,

00:54:04: ich kenne den ja schon lang.

00:54:06: Und der war super.

00:54:11: Also da war er nicht gealtert und gar nix.

00:54:14: Also da hat er geschmeckt, wie frisch abgefüllt fast eigentlich.

00:54:17: Die Alpen wussten schon, was gut ist.

00:54:19: Und das habe ich bei der Sorte so nicht erwartet eigentlich.

00:54:23: Ja, ich auch nicht.

00:54:25: Und die Wetter ist vielleicht braun oder so.

00:54:27: Ja, weil die Gerbstoffe, die Tannine sind da nicht so drin.

00:54:30: Aber der war wirklich noch nach langer Zeit gut,

00:54:34: der war gekühlt, okay.

00:54:36: Aber er war quasi super noch.

00:54:39: Also man hätte ihm das Alter so nicht angemerkt.

00:54:43: Ne, macht Spaß diese Reepsorte, macht Spaß die Weine machen,

00:54:47: passt gut eigentlich in die heutige Zeit hinein.

00:54:51: Okay, dann haben wir es.

00:54:53: Und das ist auch unser Spatzobmann, ist hiermit beschrieben.

00:54:56: Man findet ihn immer wieder, auch in der Online-Vinothek,

00:55:01: während man noch nicht probiert hat, immer mal ausprobieren.

00:55:05: Wie gesagt, passt wunderbar, gerade zu Spaghetti, Tomate oder auch Pizza.

00:55:11: Lässt sich wunderbar.

00:55:13: Natürlich gehört der Spatzobmann.

00:55:15: Lammbraten, perfekt.

00:55:17: Ja, aber man macht ja ja nicht regelmäßig da die Sonntagsgerichte,

00:55:22: sondern die Esskultur ist eher mal so an Nudeln,

00:55:27: mal gespinnen, mal eine Pizza gemacht.

00:55:30: Da kann man das ganz gut, ein schöner Wein, den man nicht nur zu besonders

00:55:33: anlässt, sondern wunderbar in den Alltag einbauen kann.

00:55:37: Andreas, vielen Dank.

00:55:39: Bitte.

00:55:42: Das war der Podcast über historische Rebsorten.

00:55:45: Vielen Dank fürs Zuhören.

00:55:47: Unsere Weine und weitere Informationen finden Sie in der Online-Vinothek

00:55:50: unter www.schmecken-sie-geschichte.de

00:55:55: Copyright WDR 2021

00:55:57: SWR 2020

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