Episode 27: BLAUER TRAMINER - DIE TRAMINER
Shownotes
Der wiederentdeckte Blaue Traminer bereichert jetzt die Weißwein-Sortengruppe der Traminer.
„Man“ kennt den sehr aromatischen Gewürztraminer oder den etwas weniger aromatischen Roten Traminer. Wer den Weißen Traminer aus unserer Online-Vinothek genießt, oder einen Vin Jaune aus dem Jura liebt, probierte vielleicht schon Weine des Weißen Traminers? Seit einigen Monaten existiert nun auch offiziell ein weiterer Traminer. - Der BLAUE Traminer -
Es handelt sich hierbei um eine sehr, sehr alte Rotweinsorte. Der Blaue Traminer erzählt uns weitere, spannende Details des früheren Weinbaus. Was hat Tramin mit der Namensgebung zu tun? Wo kommen die Traminersorten her?
In dieser Episode nehmen wir Sie mit an den Ursprung der Weinreben und in die Zeit der Zisterzienser. Wir spannen eine historischen Bogen von Brandenburg in die Champagne. Sie erhalten eine Vorstellung wie sich Rebsorten nördlich der Alpen verbreiteten und der Weinbau im Mittelalter wohl aussah.
Sie erfahren, wie jahrelang um die Identität der Rebsorte in der Wissenschaft gekämpft wurde. Erst durch die Listung in der nationalen Sortenliste im Jahr 2024 wurde die Existenz des Blauen Traminers offiziell bestätigt und somit vor dem Aussterben geschützt.
Lauschen Sie den Fakten von Andreas Jung mit einem 2020-er Blaue Traminer (solange der kleine Vorrat reicht) oder mit einem anderen spannenden Rotwein aus der Online-Vinothek: www.schmecken-sie-geschichte.de
Transkript anzeigen
00:00:00: Historische Rebsorten sind seltene Weinstöcke, die bis zu ihrer Entdeckung als verschollen
00:00:08: oder sogar ausgestorben galten.
00:00:10: Sie sind eine Jahrtausendalte klimaerprobte Sortenvielfalt, die in nur einem Jahrhundert
00:00:14: verloren ging.
00:00:15: Sie sind der Spiegel unserer Vergangenheit.
00:00:18: In unserem Podcast erfahren Sie unglaubliche Dinge über eine wiederentdeckte Weinwelt.
00:00:23: Folgen Sie uns mit einem Glas Wein aus historischen Rebsorten und schmecken sie Geschichte.
00:00:28: Hallo Andreas.
00:00:35: Hallo.
00:00:36: Wieder einmal haben wir uns getroffen, um eine weitere unbekannte, aber trotzdem ausgesprochene
00:00:44: wertvolle Rebsorte zu besprechen.
00:00:46: Du hast mir am Telefon gesagt, dass du gerade sehr intensiv in der Recherche bist, einen
00:00:54: besonderen Traminer hier seiner Neuidentität zu geben.
00:01:01: Und zwar, die Welt kennt ja den Gewürztraminer, der angeblich ja in Traminen entstanden ist,
00:01:09: nach dem Ort Tramin benannt.
00:01:11: Wir wissen mittlerweile, den kann man bei uns auch schon in der Veno Teg trinken.
00:01:17: Es gibt auch ein Weisertraminer, eine Sorte, von der wir wussten, dass sie gar nicht bei
00:01:23: uns in unseren Regionen heimisch war früher, dass sie zu den Autochtonen, zu den regionalen
00:01:31: Landsorten gehört.
00:01:33: Die erfahrenen Weinliebhaber wissen den Weisertraminer ins Jura zu verorten oder ins Wallis, wo auch
00:01:44: Heider genannt wird.
00:01:45: Und du hast jetzt einen weiteren Traminer entdeckt.
00:01:50: Also es gibt natürlich jetzt auch die Sottengruppe der Traminer.
00:01:54: Und innerhalb dieser Sottengruppe der Traminer wollen wir uns heute über einen blauen Traminer
00:02:02: unterhalten.
00:02:03: Also wir verlassen jetzt die Weinfarbe, wir banden von Weis auf Rotwein, blauer Traminer.
00:02:10: Ist der da Mama-Jotraminer als Älter bei Riesling?
00:02:19: Da haben wir es auch schon unterhalten.
00:02:21: Das könnte vielleicht sogar eine Rotwein-Sorte sein.
00:02:24: Ist das, kommen wir da in den Dunstkreis rein, blauer Traminer.
00:02:28: Es scheint irgendwie was ganz Altes und ganz Vergessenes zu sein.
00:02:32: Kann das sein?
00:02:33: Ja, wie so oft.
00:02:35: Bei Sorten, die ich gefunden habe.
00:02:40: Also Traminer insofern, weil es halt eine Sorte ist, die in diese Traminergruppe gehört,
00:02:47: die primär definiert ist durch den roten oder weißen Traminer, also zwei Farbvarianten
00:02:52: voneinander, aber auch Gehörztraminer dazugehört.
00:02:55: Und dieser Traminer ist eine alte Stammsorte.
00:03:01: Das ist also unstritig.
00:03:03: Es gibt, sag ich jetzt mal, Meinungsverschiedenheiten, ob es der weiße Traminer war oder der rote,
00:03:11: dass sich da irgendwie immer eingekreuzt hat.
00:03:14: Aber es gibt Leute, die glauben, dass es der weiße war, aber ich wüsste nicht, wie man
00:03:20: das genetisch unterscheiden sollte.
00:03:22: Kann man nachhören bei der Episode, wo wir uns über den Riesling unterhalten haben?
00:03:27: Ja.
00:03:28: Aber hier geht es eigentlich jetzt um den blauen Traminer.
00:03:31: Der blaue Traminer ist eine Sorte, die dem roten Traminer ziemlich ähnlich sieht, vom
00:03:37: Blatt her, auch vom Wuchs.
00:03:38: Und auch ziemlich viele Allele mit dem eigentlichen Traminer Genotyp teilt.
00:03:45: Und zwar sind das 14 Allele von 18.
00:03:49: Wer ist der Traminer Genotyp?
00:03:53: Der rote oder der weiße.
00:03:56: Der weiße heißt auch noch Savanie-Plon.
00:04:00: Im französischen Jura oder Savanie Rouge, das ist dann der rote.
00:04:08: Also bei diesen weißen Varianten sprechen wir über Rebsorten, die wirklich sehr, sehr,
00:04:15: sehr geschätzt werden.
00:04:17: Jeder in seiner Art und Weise, ob es der weiße ist, der auch da in Jura, in der besonderen
00:04:23: Weise auch zum Weinausbau benutzt wird und der rote oder gewürzt Traminer durch seine
00:04:31: besonderen Weingeschmack sehr geschätzt wird.
00:04:34: Also wir haben mit Traminer eine grundsätzlich sehr, sehr edle und wertvolle Rebsorte.
00:04:42: Grundsätzlich ja.
00:04:44: Und dieser Gewürztraminer, der sich letztendlich durchgesetzt hat im deutschsprachigen Raum,
00:04:50: der stammt sehr wahrscheinlich aus dem Esser.
00:04:52: Grundsätzlich ist es eine Mutation vom roten Traminer und der rote Traminer ist in den
00:04:59: alten Weinbergen.
00:05:00: Also der nicht gewürzhafte Typ vom roten Traminer ist in den alten Weinbergen eigentlich der
00:05:06: dominierende.
00:05:07: Also in ganz Sachsen zum Beispiel, wo alte Traminer noch standen, aus welcher Zeit auch
00:05:13: immer mit Elbling vermischt oder mit Riesling, die waren alle neutral.
00:05:20: Was hat das jetzt mit Tramin zu tun?
00:05:21: Bevor wir in den blauen Traminer einsteigen?
00:05:24: Eigentlich nichts wirklich.
00:05:26: Also Tramin gibt es halt als Ort bzw. als Region im Südtirol.
00:05:34: Aber der Name Traminer kommt ursprünglich von drei Männer.
00:05:39: Also so ist es im dialektischen Deutsch immer so auch schon sehr alt quasi als interpretiert
00:05:50: worden.
00:05:51: Und das heißt letztendlich, dass es von drei Mannrei kommt.
00:05:58: Und das drei ist eine Art Herrschaftstitel.
00:06:05: In Indien zum Beispiel, aber auch in Armenien.
00:06:10: Also drei, so wie Sier oder Pier.
00:06:16: Eigentlich ist es ein Th.
00:06:21: Also eigentlich heißt es Sa oder Sier als Th, mit glissbildenden Dingsbums.
00:06:29: Und das Mini bezieht sich letztendlich auf dieses Volk der Mannrei, die am Urm-Jasee
00:06:38: ihr Antiques Reich hatten bzw. zuvor als Aminär in Anatolien gelebt haben und wo es auch
00:06:45: eine Fraktion dann irgendwie nach Kampagnen geschafft hat in Italien als Mannär.
00:06:51: Also haben wir jetzt hier wieder die Verordnung im vorderhassatischen Raum, die wir immer wieder
00:06:55: hier darstellen?
00:06:56: Also Tür zum Beispiel war eine Stadt in Phänizien und eine ähnliche Stadt der gibt es auch in
00:07:07: Südamer-Natolien.
00:07:08: Also da ist diese Zusammensetzung von Tramina.
00:07:11: Es hat jetzt primär mit Traminix zu tun, wobei nicht auszuschließen ist, dass dieses Volk,
00:07:16: was die Sorte geprägt hat, letztendlich auch die Region geprägt hat.
00:07:20: Also geht es über diese Namensgleichheit?
00:07:22: Hat nichts mit der Rebsorte zu tun, sondern eher über das Volk?
00:07:25: Ja, über das Volk, was gewandert ist.
00:07:27: Und die sind halt im Traminhängen geblieben und haben dann die Region so genannt und
00:07:30: die Sorte ist halt so.
00:07:31: Aber das heißt nicht, dass die Sorte aus dem Tramin stammt, das sprüht mich.
00:07:35: Weil da ist ja...
00:07:36: Volk und Sorte stammten aus dem vorderhassatischen Raum?
00:07:38: Sehr wahrscheinlich, ja.
00:07:39: Oder dann noch weiter weg, ja.
00:07:42: Aber grundsätzlich ist es so ehrlich wie bei den Griechen, die da in Jericho wahrscheinlich
00:07:49: hergekommen sind und so ähnlich war es auch mit diesen Mannai und den Der oder Tür oder
00:07:56: was auch immer.
00:07:57: Und Tür gab es zum Beispiel auch in Rumänien, die Türgeten, gab es die Massageten und die
00:08:04: Türgeten, in Rumänien, Massageten in Aserbaidschalen und im südlichen Zentralasien, die dann auch
00:08:13: in der Samatenwanderung nach Westen gewandert sind bis an die Weichsel.
00:08:18: Und also diese Völker, die sind alle immer irgendwie vorhanden.
00:08:23: Aber wie gesagt, es ist nicht ganz klar, ob es jetzt der oder Tür, aber wer auch immer
00:08:29: heißt, wo sprüht ich, ist es eigentlich ein TH, dieses "D".
00:08:33: Also es gibt diese Analoga zwischen, in Indien zwischen, "Tamilisch Tür" und "Nordindisch"
00:08:42: "Seer".
00:08:43: So ähnlich ist es da auch.
00:08:46: Und wir haben die indische Marker, also die Marker haben wir noch nicht geredet, aber
00:08:51: grundsätzlich gibt es in Indien diesen Marker R2, der also ganz typisch für Nordindien
00:08:55: ist.
00:08:56: Und diesen Marker findet man zum Beispiel dann wieder in Armenien oder eben auch in Tirol
00:09:00: interessanterweise oder also niedriger auf Frequenz, aber typisch ist es halt jetzt
00:09:08: nochmal fürs armenische Hochland, dieser Marker R2 und mit Schwerpunkt in Indien, aber dann
00:09:17: zieht sich es eben auch durch den Iran noch, also die Richtung.
00:09:20: Die niedriger Weidetischmischung.
00:09:21: Die Richtung ist ja klar.
00:09:23: Und die Frequenz und so einen Markern sinkt halt grundsätzlich, je mehr Völker zusammenkommen.
00:09:30: Also wenn ich nur einen Volk habe, habe ich 100%, wenn ich 10 Volk habe im Kaukasus, die
00:09:35: sich irgendwie durchmischen und bin auf einmal bloß noch bei 10%, weil also jetzt einfach
00:09:40: gerechnet.
00:09:41: Also so und im Tirol sind es dann vielleicht bloß noch 5%, aber so grundsätzlich kann
00:09:48: man das sehr schön an den Wanderung der Marker nachvollziehen.
00:09:53: Und der R2 Marker ist in dem Fall ein Marker, der tatsächlich die Eiszeit, also während
00:10:00: der Eiszeit in Indien entstanden ist vor 25, 30.000 Jahren.
00:10:06: Und dann gibt es noch den anderen Marker, den R1 Marker, also das ist quasi die nördliche
00:10:11: Gruppe, nördlich von Diewit, die da entstanden ist und der ist heute unterteilt in Ernst
00:10:16: A und Ernst B.
00:10:17: Und da sind diese Steppenvölker, die dann nördlich, also nördlich des Himalayas quasi nach
00:10:23: Wessen gewandert sind, während die Inder quasi über Mesopotamien, sie hier in Anatolien
00:10:28: ins Mittelmeer.
00:10:29: Wird man noch in einer extra Episode marken?
00:10:32: Ja, aber man kann das Marker genetisch ziemlich gut nachvollziehen, auch mit dem Tamil Marker
00:10:38: zum Beispiel, das wäre in dem Fall ja T-Marker, der man in Somalia findet, aber immer auf
00:10:44: Mesas.
00:10:45: Also diesen irischen Marker, der eigentlich in Xinyang einen Schwerpunkt hat, ursprünglich,
00:10:54: den man auch am Chatzsee findet, in Afrika, wo dieser weiße Massenkult zum Beispiel populär
00:11:02: war früher, ja, Reitervölker geherrscht haben, Königreiche gegründet haben, die ursprünglich
00:11:10: sehr wahrscheinlich weiß waren und sich dann irgendwann mit schwarzen Frauen vermischt haben,
00:11:15: halt mit der Obervölkerung.
00:11:17: Bleib aber beim Dramat, bleib aber.
00:11:19: Und da haben wir auch weiß und blau, haben wir auch verschiedene Verabendungen im Spiel.
00:11:23: Und der blaue hat halt insofern mit dem roten Draminer zu tun, weil er eben genetisch eng vorwandt
00:11:30: ist.
00:11:31: 14 allele stammen, also sind identisch schon 18, also 9 Marker, 18 allele insgesamt und 14
00:11:39: teilen sich der roten Draminer und da sieht man auch, also weil die Blätter verbläubend
00:11:44: Draminer gegenüber dem roten sehr ähnlich sind, also sie haben eigentlich ein klassisches
00:11:49: Draminerblatt, haben vielleicht ein Tick mehr an Ptozianverfärbung noch als der Draminer
00:11:55: selber, aber ansonsten haben auch diese Schwankung zwischen ungelabt und fünfflabbig, die beim
00:12:01: Draminer immer wieder auftritt.
00:12:04: Und insofern, also die Verwandtschaft springt einem eigentlich an, ja, und deswegen bevorzuge ich
00:12:11: auch den Namen Blau-Draminer, weil es gibt auch noch die gleiche Sorte in Sortimenten, wo sie
00:12:15: Blauer Riesling heißt, aber Blauer Riesling wollte ich jetzt nicht nehmen, aus Gründen, die
00:12:23: man noch anschneiden nachher, aber primär eben auch, weil wir schon den Schwarz-Riesling haben
00:12:29: und auch eben den Schwarz-Blauen-Riesling und jetzt baue ich nicht auch noch den Blauen-Riesling.
00:12:33: Und er ist auch nie als Blauer Riesling wirklich beschrieben worden, sondern es ist einfach
00:12:38: ein Name aus Sortiment und wahrscheinlich ist ein Fund, der ursprünglich mal in Neustadt
00:12:47: deponiert worden ist. Herr Schumann hat ihn wahrscheinlich gefunden oder sonst jemand und dann hat er sich
00:12:54: halt dann ausgebreitet von nach Weinberg und dann keinenlei Hof und auch an Bundesorten haben,
00:12:59: also die Sorte steht da, ist ja total virös, also komplett rollkrank und niemand hat sich mit
00:13:07: der Sorte beschäftigt, eben auch weil sie rollkrank ist und weil man nichts mit der Sorte
00:13:11: anfangen konnte. Es gab nur ein einzigsechsens-Blauer, was halt immer hin und her getauscht worden
00:13:16: ist, aber es gab keinen wirklich guten Blauen-Traminer, jetzt war es ein Anbau, und die Blauen-Traminer,
00:13:21: die ich gefunden habe, insgesamt waren das 38, ne 40 sogar insgesamt, die waren alliviusfrei
00:13:31: und das ist jetzt richtig gutes Züchtermaterial, sag ich mal, um diese Sorte dann auch wieder
00:13:38: voranzubringen. Und ich kannte diese Sorte selber vorher bloß eben in dieser virösen Form, wo sie auch
00:13:47: ziemlich verunstaltet ist, muss ich sagen, also tief gelappt und hat diese gerollten Ränder wie immer
00:13:54: beim Rollvirus und als ich sie gefunden habe, habe ich sie ja auch gar nicht sofort wiedererkannt,
00:14:02: weil wie gesagt die virusfreien Exemplare einfach viel mehr dem Traminer ähneln als
00:14:09: dem Riesling und ich dann einfach sofort gesagt habe, das ist jetzt ein blauer Traminer, weil
00:14:16: er einfach aussieht wie ein Traminer und es gibt es auch tatsächlich in der Literatur unter
00:14:21: diesem Namen, also blauer Traminer oder in Frankreich eben Fremonto Noir, also schwarzer Fremonto
00:14:28: und Fremonto ist im Grunde synonym für die Traminergruppe in Frankreich, also für diesen Savanie
00:14:34: und - Was, Assavanie ist auch ein Synonym? - Fremonto, ja, aber Fremonto eben auch, aber diese Gruppe,
00:14:41: die da in der historischen französischen Literatur erwähnt ist, ist immer Fremonto Noir, also explizit
00:14:48: schwarz und war, hatte ihren Schwerpunkt an der Ottmarne, also an der Marne im oberen Bereich
00:14:56: und wahrscheinlich auch in den Nachbargebieten so ein bisschen Lotring, ein bisschen Schompagne,
00:15:02: bis zu, wahrscheinlich aber eher so im Norden und diese Ottmarne, Marne, ist das Gebiet,
00:15:10: ist insofern interessant, weil es eben quasi das Stammgebiet von diesem Kloster Morimont ist,
00:15:17: was quasi eines von diesen drei Zisterzinserklostern war, also Mutterklöstern von den Zisterzinsern
00:15:24: und diese Morimontgeschichte hat sich dann fortgesetzt bis zum Kloster Zinner in Brandenburg,
00:15:33: wo ich den blauen Traminer dann auch tatsächlich gefunden habe, nicht direkt in Zinner, aber eben in Brandenburg
00:15:41: und zwar unabhängig voneinander in zwei verschiedenen Stellen und beide waren Stellen, die noch seit
00:15:49: Mittelalter bekannt sind, aber eben seit Beginn der kleinen Eiszeit nicht mehr mit aktiven Weinbau
00:15:56: in Verbindung standen, also quasi Weinbergsprachen aus Mittelalter und zuerst, ich hatte so ein
00:16:03: kleines Suchprojekt mit diesen Leuten aus Saar-Lünstert und Brandenburg gemacht und da haben die halt
00:16:15: irgendwie mal die alte Literatur durchgeguckt, es gibt so eine Quelle von 1798, wo die ganzen Orte
00:16:23: erwähnt sind, wo früher Weinbau war und teilweise gibt es da noch so alte Karten, wo halt Weinberge
00:16:28: eingezeichnet sind und da haben die dann geguckt, ob man eventuell noch was finden kann und da wo sie
00:16:35: halt was gefunden haben, bin ich dann mal so ein paar Tage mit denen rumgezogen und wir haben uns dann
00:16:41: halt die Stöcke angeguckt, in einem Fall waren es Unterlagen, die da ausgetrieben waren mitten im
00:16:47: Wald, also das Stelle, wo man überhaupt nie gedacht hätte, dass es irgendwie da Weinberge mal gab
00:16:53: früher, aber es war halt, war ein Unterlagen und aber an der anderen Stelle, das war interessant eben,
00:16:59: weil da war erst mal ein großer Acker und dann kam Kiefernwald und dann sind wir so 30 Meter in den
00:17:05: Wald rein und dann hingen da zwei, ne drei Reben in den Kiefern drin, in der Krone und hatten aber noch
00:17:14: so ein paar Schattenblätter da am Boden und noch ein paar Triebe da, so grüppelig ein bisschen ausgestattet,
00:17:20: weil ich es ja jetzt nicht so trivial da, eine Sorte zu bestimmen, wo die Blätter in den Kronen hängen da,
00:17:27: 20 Meter höher, ja, aber zum Glück waren eben noch ein paar so Schattentriebe am Boden und einer davon
00:17:37: waren Tauberschwarz und zwei waren eben dieser Blaue Traminer in zwei verschiedenen Formen,
00:17:43: einmal das Blaue Traminer und einmal in dieser etwas stärker gelappten Form, die ich Möhrchen nenne,
00:17:51: auch nach einer Abbildung, Möhrchen nach Herrn Drummer und immer auf der Abbildung von diesen Kreuzabrüdern,
00:18:00: die dieses trommersche Sortiment da letztendlich in Bildhafen gegossen haben und da ist das Möhrchen
00:18:07: abgebildet, auch Viruskrank interessanterweise, also einer der wenigen Fälle von Farbtafeln
00:18:14: von Rebsorten, wo der Virus mitgezeichnet worden ist, aber man erkennst trotzdem als Möhrchen,
00:18:20: also als Blaue Traminer quasi und in dieser Kiefer hängen eben beide Typen, der etwas ungelappte Typ
00:18:30: und der etwas stärker gelappte Typ, auch im Nachbau sieht man das bis heute, dass der eine stärker gelappte
00:18:36: Typ ist, aber stärker an Toziane überfärbt, also die Triebe sind ganz rot, werden sie beim anderen
00:18:42: fast grün bleiben in der Regel und die Trauben sind ein bisschen unterschiedlich groß, also Möhrchen
00:18:48: kleiner als beim Blauen Traminer und ja, und den zweiten Fund, den habe ich dann zwei Jahr später
00:18:57: gemacht, auch in Brandenburg, 40 Kilometer, 35 Kilometer südlich von Potsdam Luftlinie
00:19:05: und da hat mich jemand darauf aufmerksam gemacht, der ein Buch über Brandenburger Wein geschrieben hat,
00:19:12: eigentlich über die neuen Weingüter, die da jetzt entstanden sind und dann hat er halt im ersten Kapitel was über die Geschichte
00:19:18: von Brandenburger Wein geschrieben und weil das geht ja zurück bis ins Mittelalter und vielleicht sogar länger noch zurück
00:19:24: und da ist er bei den Recherchen eben auf diesen ehemaligen Weinberg gestoßen, südlich von Potsdam
00:19:31: und der ist dann da hingefahren und hat sich das angeguckt und das ist heute eine Entmoräne
00:19:38: oder war schon immer eine Entmoräne, die dann halt weiße Südzeitig lag, als Weinberg im Mittelalter genutzt
00:19:45: worden ist, heute ist das scharfweide oder Naturschutzgebiet, jedenfalls wird es gemäht oder eben beweidet
00:19:52: und es gibt so einen Streifen, wo es ein bisschen steiler ist, wo offensichtlich nicht gemäht oder beweidet wurde
00:20:01: wo sich dann so Büsche angesiedelt haben, paar Schlenen und Felderhorn oder was da so war, Hosengebüsch
00:20:08: und in diesen Gebüschen hängen tatsächlich noch insgesamt 40 Reben ungefähr, also 40 habe ich gezählt,
00:20:16: vielleicht habe ich auch 2, 3 übersehen und ja, 38 von diesen 40 Reben waren im Blau und Tramina
00:20:25: interessanterweise, was total untypisch ist, weil wir eigentlich sonst immer nur Mischsätze hatten,
00:20:31: ganze Zeit und da ist jetzt auf einmal ein Überbleibsel vom Mittelalterlichen Rotweinsatz,
00:20:39: wo nur ausschließlich Rotweinsorten offensichtlich drin waren, zumindest in diesem Streifen, der übrig geblieben ist
00:20:45: und eben eine Sorte dominiert ganz klar und das ist eben dieser Blau und Tramina.
00:20:50: Das ist aber doch nicht ganz so trivial, weil wie so oft auch beim Schwarzen Neuen ist oder beim Pinot,
00:20:56: dieser Blau und Tramina dummerweise eben auch eine Polymorphisorte ist, also sie existiert in 3 Super-Ireanten,
00:21:05: das Problem haben wir beim Pinot, das haben wir jetzt offensichtlich auch beim Blau und Tramina
00:21:10: was den Blau und Tramina fast älter macht als den weißen und roten Tramina, weil der existiert nicht in Super-Ireanten,
00:21:19: also schon geschmacklichen Super-Ireanten, dann auch Farb-Ireanten, aber nicht morpheologisch Varianten,
00:21:25: die Tramina-Blätter sind eigentlich immer gleich aus, mit einer Ausnahme, die ich auch gefunden habe,
00:21:30: die ich auch von Montreux-Blanc nenne, also weißer von Montreux, auch Genotyp Tramina,
00:21:36: aber eben ganz stark tiefgelapfte Blätter und das Problem haben wir beim Blau und Tramina auch,
00:21:42: also es gibt eine Variante mit tiefgelapten Blättern und zwar konstant tiefgelapte Blätter,
00:21:47: das ist das Mörchen, auch so abgebildet das Mörchen, allerdings spätes Mörchen, also das muss man auch betonen,
00:21:55: weil der Blau und Tramina gehört nicht zu den frühreifenden Sorten, eher zu den mittelspäten bis späten.
00:22:02: Und dann gibt es einen klassischen Tramina, den ich jetzt so nenne, weil er eben diese Variation hat
00:22:12: von ungelap, dreilapig und fünfflapig, also man findet alles am gleichen Stock, wie beim roten Tramina auch,
00:22:19: also Tendenzo zu drei oder ungelapten Blättern manchmal, aber eben auch immer die fünfflapigen noch mit dabei
00:22:27: und dann gibt es noch eine dritte Variante, die hat man wirklich Kopfzerbrechen bereitet,
00:22:33: die fast ungelapte Blätter hat, aber je höher man am Trieb guckt, immer fünfflapiger wird.
00:22:43: Also wenn man jetzt bloß den Drahtrahmen nimmt, dann sind sie bis zum zweiten Drittel oder vielleicht noch ein bisschen höher,
00:22:56: sind sie fast ungelapter oder ganz schwach eingekärbt, die Blätter, aber ein bisschen stärker beharrt als die anderen zwei Typen.
00:23:04: Und wenn man aber den Trieb wachsen lässt und so ein Trieb locker mal 3-4 Meter lang werden, wenn man über den Sommer nicht schneidet,
00:23:13: dann werden die Blätter immer runter, unautiver gelapter, also das lähert sich dann immer mehr den Mörchen an.
00:23:19: Und wahrscheinlich ist diese ungelapte Form früher "Fran noir" genannt worden, also da gibt es ziemlich viele Hinweise drauf.
00:23:27: Und weil wohl auch der Herr Udaa gemerkt hat, dass die Sorte nicht so ganz konstant im Platt ist, hat der die aus Lotring beschrieben,
00:23:38: als "Fran Morion". Also wir haben das Mörchen als Morion, wir haben den ungelapten Typ als Fran Noir,
00:23:46: und dazwischen ist irgendwo der blaue Traminer und zusammengepackt ist es "Fran Morion".
00:23:52: Also von ungelapter bis flattig sozusagen. Aber so diese Traminer Morophologie, die springt ein halt wirklich an,
00:24:02: die Traube ist ein bisschen ähnlich wie beim Traminer, wobei man dann je nach Typ unterscheiden muss.
00:24:10: Also das Mörchen hat eigentlich die kleinsten Trauben und auch die kleinsten Beeren.
00:24:15: Der blaue Traminer hat etwas dickere Beeren, manchmal auch etwas längere Trauben und dieser "Fran Noir" hat größere Trauben als das Mörchen,
00:24:29: aber kleinere Beeren als der blaue Traminer, also ist irgendwo dazwischen.
00:24:35: Wir haben die ja alle aufgepflanzt, also nicht alle 40 Lohn, aber 20 oder so haben wir aufgepflanzt,
00:24:42: bei dir in der Rebschule und ich studiere ja jetzt seit mehreren Jahren und diese morphologischen Unterschiede sind tatsächlich vorhanden,
00:24:51: auch im Nachbau. Ich dachte am Anfang sogar, es sei ein Viertypen, weil noch ein Typ dabei war,
00:24:58: der war einfach auffällig stärker beherrt als alle anderen, sie sind sowieso schon ziemlich beherrt,
00:25:03: und der war fast wie ein Mönier beherrt und es ist eben auch ein Mönier tatsächlich beschrieben worden,
00:25:09: also eine Müllerebe auf Deutsch, die diese stark Beherrung hatte und aussieht wie ein blauer Traminer,
00:25:15: wobei ich jetzt einfach heute denke mittlerweile, also dieser "Fran Noir" und Mönier ist mehr oder weniger das gleiche,
00:25:27: also das unterscheidet heute bloß noch drei Subvarianten,
00:25:31: weil das mit der Beherrung, das war in dem Weinberg in Brandenburg viel einfacher,
00:25:36: also das Möhrchen hat der am wenigsten Beherrung, Traminer so mittel und Mönier ganz stark,
00:25:40: und jetzt im Nachbau sind sie eigentlich alle fast gleich beherrt, also der Unterschied hat sich verwischt.
00:25:46: Man sieht Unterschiede in der Traumgröße, auch in der Reife, also es gibt größere und klein,
00:25:52: also Traum mit größeren und kleinere Traum, auch von der Beerengröße her, mehr oder weniger,
00:25:59: und was man auch brutal sieht bei diesem Klon ist, dass also manches sind fast unfruchtbar und Reifen extrem spät,
00:26:07: was aber irgendwie mit dieser Unfruchtbarkeit auch zusammenhängt, und andere sind super,
00:26:13: super einfach, die sind blühfest, die werden total reif, so Anfang Oktober sind super süß,
00:26:20: haben ihre 110 Grad Ökste, immer noch eine kräftige Säure im Hintergrund,
00:26:25: also sind richtige gute Zuchtklone eigentlich, sag ich mal, aber es gibt immer die schlechten drunter,
00:26:32: deswegen war es auch ganz gut, dass ich da nicht nur eine Pflanze gesammelt habe, sondern eben 20 insgesamt,
00:26:39: sodass man da jetzt eigentlich sehr schön die besten Klone wirklich aussuchen kann,
00:26:43: und man sieht jetzt auch dabei, diese Subvarianten separat zu pflanzen.
00:26:48: Aber der erste blaue Traminerklon, das war der aus dem Kiefernwald,
00:26:53: das haben wir zuerst gefunden, deswegen haben wir da auch zuerst Anlagen davon aufgebaut,
00:26:57: und das ist auch letztendlich der Klon, der jetzt in aktuellen Vermehrung ist,
00:27:02: der erste blaue Traminerklon, und aus dem Kiefernwald.
00:27:06: Also das war ein anderes Video, das ist ein Sortiment, das war ein Sortiment.
00:27:08: Ja, das ist ziemlich homogen, und stammt ja auch von einem Stock letztendlich,
00:27:13: und von dem hast du auch schon den ersten Mal eingebaut.
00:27:17: Also es ist insofern Ausnahmefund, weil ich habe den blauen Tramin an Franken nicht gefunden,
00:27:24: was das auch immer bedeuten mag.
00:27:28: Also es kann natürlich sein, dass der in Franken früher auch vorgekommen ist,
00:27:32: aber dann halt als Rotweinsorte irgendwann keine Rolle mehr gespielt hatte,
00:27:37: weil einfach das Weißwein sich durchgesetzt hat.
00:27:40: Ich will nochmal zurückgehen auf diesen Fundort selbst.
00:27:43: Wie alt sind die Stücke?
00:27:46: Die Stücke kann man schlecht einschätzen, also wir sind nicht besonders dick.
00:27:51: Aber was man weiß, also zumindest jetzt in dem einen dabei, Potsdam, in der Nähe von Potsdam,
00:27:58: ist, dass der Weinberg 1550 aufgegeben worden ist.
00:28:02: Also 1550 aufgegeben?
00:28:04: Ja, aufgegeben.
00:28:06: Man weiß auch, dass er, also ursprünglich den Zisterzenser Weinberg war,
00:28:10: von den Zisterzensern, und die Zisterzenser waren ja als Orden dafür bekannt,
00:28:15: dass sie quasi alles, was sie an Landwirtschaft machen, quasi für Selbstversorgung produzieren.
00:28:24: Also Wein, Kartoffeln und alles, was sie halt gebraucht haben,
00:28:28: da in ihren Klöstern und Besitzungen haben sie quasi selber hergestellt.
00:28:33: Das war dieses spezielle Ideologie des Zisterzenters.
00:28:36: Und das ist zum Beispiel das, was sich dann geändert hat,
00:28:40: nachdem die Reformation 1550 war ja Reformation.
00:28:44: Die Klöster sind dann quasi geschlossen worden,
00:28:47: weil die Protestanten politisch übernommen haben.
00:28:51: Und die Protestanten kannten eben diese Tradition von Weinherstellung in der Art nicht,
00:28:57: sondern ja, lieb aber ein Weihnachtsmittelmehrgebiet importiert
00:29:00: und hatten auch den Wein an der Messe, also den Messwein,
00:29:04: aber es war im importierter Weihnachtsmittelmehrgebiet,
00:29:07: und nicht der selber hergestellte Wein, wie bei den Zisterzensern.
00:29:11: Und es ist eben interessant, dass das ein Zisterzenserkloster war,
00:29:15: auf der einen Seite, die haben mal geguckt, was die da,
00:29:18: die haben da die halbe Region besessen, also nicht bloß diesen kleinen Weinberg da,
00:29:24: der jetzt noch übrig ist, sondern das ging dann noch hinter Potsdam raus,
00:29:31: also nördlich und östlich von Potsdam, also in das Gebiet rein, wo der andere Fund war.
00:29:36: Also das war alles zisterzensisch damals.
00:29:40: Und das Interessante ist halt, dass dieses Kloster da in Brandenburg,
00:29:45: ein Tochterkloster war, in der zweiten Gründung von Morimond in der Champagne.
00:29:54: Und dieses Morimond in der Champagne ist ja ein Zentrum von diesem Fromanton noir gewesen,
00:30:02: also den blauen Traminer.
00:30:04: Dann könnte man jetzt vermuten, also entweder haben die Zisterzenser, die ja sich in Morimond da
00:30:09: über den Reihen am Schluss bis nach Brandenburg Klöster gegründet haben,
00:30:14: haben entweder den Fromanton noir, also schon Pagne mitgenommen und in Brandenburg gepflanzt.
00:30:21: Aber es könnte eben auch ungekehrt gewesen sein, dass diese Münche, die 1550 wieder zurückgegangen sind,
00:30:29: weil die Reformation dann war und die Protestanten übernommen haben,
00:30:33: dass die die Sorten aus Brandenburg mitgenommen haben in die Champagne,
00:30:36: weil die Quelle aus der Champagne stammt erst aus dem 18. Jahrhundert.
00:30:40: Wir wissen zwar, dass Fromanton noir war, aber in der Champagne, in Verbindung mit Morimond,
00:30:46: aber im 1. Jahrhundert war es im 18. Jahrhundert.
00:30:48: Und hier haben wir die Reben aus dem Bettmittelalter, aus dem Hochmitteil.
00:30:51: Bevor auch in diesen Jahr 1550 aufgegeben worden, der Stock selbst, der kann ja dann nochmal,
00:30:56: der ist ja vielleicht dann so in Zeiten 13 oder so.
00:30:59: Die Stöckseern sind also nicht besonders dick, dick, mehrfach ausgetrieben an der Basis.
00:31:04: Also insofern kann man von ausgehen, dass da immer mal wieder Fröste drüber sind
00:31:09: und dann sind sie zurückgefroren und wieder neu ausgetrieben.
00:31:12: Und weil es halt quasi ungenutztes Land war durch die Büsche, immer wieder in diese Büsche reingewachsen,
00:31:18: das kann man sehen.
00:31:20: Ein paar sind auch so, also eine Gruppe gab es zum Beispiel um so einen umgestürzten Zwetschgenbaum.
00:31:26: Die Larenk dann halt so am Boden waren, aber immer wieder abgefressen,
00:31:30: wahrscheinlich vom Wild oder vielleicht auch von Schafen, die da ab und zu drüber getrieben werden.
00:31:34: Das konnte ich irgendwie nicht evaluieren, wie die Wiesen da bewirtschaftet werden.
00:31:38: Aber es ist ein Naturschutzgebiet, ziemlich interessant.
00:31:41: Mosaika ist trockenrasen, halb trockenrasen, botanisch, vor allem für das Gebiet,
00:31:48: weil das ja eine Entmoräne, die hat eine ganz andere Geologie als die Sümpe Morre drumrum
00:31:53: oder die Kiefernwelle, die es da sonst so gibt.
00:31:55: Also das ist auch botanisch eine Insel, so wie der Weinberg eine Insel war.
00:32:00: Aber wie gesagt, da hängen noch die Rehme aus Mittelalter und das ist eben das Spannende daran,
00:32:06: dass sie eben noch aus Mittelalter stammen und ich habe mal geguckt,
00:32:10: es gibt also Berichte über die Slavenmission, also die Ostaustähnung des Frenkelischen Reichs in die Wendengebiete.
00:32:20: Das Gebiet da, wo ich da Weinberg gefunden habe, heißt Wendland, also ist direkt mit den Wänden in Verbindung.
00:32:27: Und diese Wendemission oder überhaupt Slavenmission, also ab dem 11.00 ungefähr war dieses Gebiet von den Frankreich-Obert.
00:32:37: Und die haben da ja Slavenkreuzzüge betrieben, also das waren mit Schwert und Blut,
00:32:44: wo die Gebiete erobert und wer sich nicht christianisiert hat, wurde halt abgeschlachtet, so war das damals.
00:32:50: Oder die, die nicht christianisiert werden wollten, sind halt dann nach Russland abgewandert
00:32:56: oder sonst so hin, wo es halt auch noch überall Wänden gibt,
00:33:00: das gibt ja von Meeren bis an die Ostsee gibt es Wänden.
00:33:03: Und es kann aber eben gut sein, also die Göttin, eine von den Wänden Göttin heißt Siva bezeichnenderweise.
00:33:12: Und die hat auf irgendwelchen alten Darstellungen, die allerdings nicht so wahnsinnig alt sind, also sagen wir mal 18.,
00:33:22: also 17., das Jahrhundert so aus der Zeit, hat ja auf jeden Fall der Traube in der Hand.
00:33:27: Diese Fruchtbarkeitsgöttin Siva, der Göttin der Wänden mit einer Traube in der Hand
00:33:33: und man weiß ja auch, dass die Wänden gerade in Meeren oder in den Kabaten oder auch die Windischen in der Steiermark,
00:33:40: dass das alte, ein altes Gartenvolk ist, was auch immer Weinbau noch betrieben hat zusätzlich.
00:33:49: Und insofern könnte es gut sein, dass der Blau Tramina also wirklich von den Wänden eingeführt worden ist
00:33:58: und dann eben mit den Zisterzensern in die Schopagne gereicht worden ist.
00:34:04: Das ist mein erstes Drahtzenn, das ...
00:34:06: Ja, also dann halt, also an dem Punkt, wo die Zisterzensern da abgewandert sind,
00:34:11: haben sie wahrscheinlich die Rebsorten mit in die Schopagne genommen.
00:34:14: Also wäre jetzt eine Hypothese, ja, kann man nicht beweisen,
00:34:17: aber hat eine gewisse Wahrscheinlichkeit.
00:34:20: Und das setzt aber eben dann voraus, dass die Wänden dann diese Sorten da etabliert haben
00:34:26: und davon gehe ich eigentlich auch aus, weil einmal ist es dieser Traminatyp, den man ja auch in Sachsen findet
00:34:33: oder eben bei uns oder dann auch in Rumänien oder in den Kabaten, überall gibt es diesen Traminer.
00:34:39: Und allerdings den Roten, vom Blauen weiß man wenig.
00:34:46: Bei den Ungarn, der haben Nemet wieder, der berühmte Ungerischärmpilograph,
00:34:50: der hat ein Schirke-Tramini beschrieben, der genau dieses Blatt von diesem Mörchen hat,
00:34:58: allerdings grau-blaue, also mehr Blau eigentlich als grau, also hellblaue Trauben hat
00:35:04: und der beschreibt auch im Text einen Kek-Tramini, also einen Schwarz-Traminer.
00:35:09: Also mit dem gleichen Blatt quasi, ja, und das ist in dem Fall dann das Mörchen.
00:35:14: Also diese Orte hat auf jeden Fall in Bezug nach Ungarn oder in die Kabaten wieder
00:35:20: und Transsilvanien von mir aus und die Windischen, also das ist dann wieder eine Reaktion in der Interpretation von mir,
00:35:30: aber Wänden kommt von Windea ursprünglich
00:35:38: und Windisch kommt, wenn man es übersetzt, heißt das eigentlich nicht Wände, sondern Wendendurch.
00:35:45: Und die Disch, das waren die Tatschea, also die alten Daka in Rumänien,
00:35:51: und dann sind wir mitten in der Antike, also immerhin Antike.
00:35:57: Und die Wendendurchen, das sind die Windischen, die heute in Slowenien sind
00:36:01: und ursprünglich, also es gibt auch dieses Volk der Windea, was letztendlich auch in Indien noch zu finden ist,
00:36:08: und anderswo, aber das ist jetzt nicht so interessant.
00:36:12: Auch den Weg über den Kaukasus, also wo ist die Wein, also die Wind
00:36:20: und die Dagestani, also die Dack, da sind sie auch wieder, Windisch, Weindack
00:36:32: und und Dax, wenn man das V als U schreibt, im Lateinischen wird das ja nicht unterschiedlich, ob es ein U oder ein V ist,
00:36:40: dann ist man auf einmal bei Andex, ja, Andex in Bayern und so kann man das so ein bisschen fortsetzen,
00:36:49: sage ich mal, also diese Herkunftslinie und am Schluss landet man dann wieder im Reich Manai,
00:36:56: am Umjahrseer, aber gut.
00:37:02: Aber die Sorte ist wirklich spannend und das einzige Problem ist,
00:37:07: es ist ähnlich wie beim Pinot unter dem Streit um den Arbst,
00:37:11: wir haben also einen Genotyp, aber wir haben drei Subvarianten, die voneinander einfach unterschieden werden können,
00:37:19: auch wenn wir haben einen rundblättigen Pinot, wir haben diesen drei Lab-Labbingen und den fünf Lab-Labbingen
00:37:28: und so ähnlich wie beim Traumina auch, also beim Blauen Traumina.
00:37:33: Und das ist dann halt am Schluss das Problem, ist es am Schluss eine Sorte oder sind es drei?
00:37:40: Und das kann ich aktuell für mich entscheiden, aber nicht sortenrechtlich.
00:37:44: Ich habe es jetzt so gemacht, dass jetzt bei dem Sortensteckbrief, an dem ich gerade arbeite,
00:37:49: das Problem dargestellt wird und ich aus botanischer Sicht das als Subvariante sehe, also als echte Subvariante,
00:37:58: man kann die Weinrechtlich quasi als Traumina fassen, aber ampelografisch als Subvariante, so würde ich das machen.
00:38:06: So wie die Franzosen das im Grunde auch machen, die machen Pinot Arbs, Pinot Berligou, Pinot,
00:38:11: was weiß ich, mit wolligen Knospen oder Pöti, Pinot und Pinot Gros, Gros Pinot,
00:38:21: wo man so langsam einen gleichen Genotyp hat, sind das alles echte Subvarianten, die man unterscheiden kann,
00:38:28: aber halt den gleichen Genotyp haben.
00:38:30: Und Weinrechtlich, solange man das nicht differenzieren kann, würde ich sagen, ist es einfach ein blauer Traumina
00:38:38: und sortenrechtlich oder auch ampelografisch, also wenn man es jetzt konkret betrachtet,
00:38:44: eben eine Subvariante, so sehe ich das.
00:38:46: Und es ist auch jetzt nicht eine Mutation im eigentlichen Sinne, dass sich das auseinanderentwickelt hat,
00:38:53: sondern diese Subvarianten sind einfach entstanden, weil sie die kleine Eiszeit überlebt haben
00:38:58: und die einmal schärfer erfroren sind als die anderen, also diese fünfflappigen Typen,
00:39:02: die kann man immer quasi als Produkte der starker Fröste betrachten, die dann quasi bis zur Wurzel abgefroren sind,
00:39:12: dann wird ausgetrieben und diese Triebe, die dann austreiben, diesen oft einfach viel stärker gelappt
00:39:19: und mit als andere Form, es gibt auch den ungelappten Pinot, den man vor allem am Richtung Atlantik findet,
00:39:26: wo es einen überhaupt nie strengen Winter gibt.
00:39:28: Und wenn man nach Ungang geht, gibt es nur den fünfflappigen Typ, weil es da im jeden Winter einen strengen Winter hat.
00:39:34: Und bei uns gibt es die Übergangsformen und so ähnlich ist es auch mit dem blauen Traumina,
00:39:39: da gibt es einfach welche, die sind schärfer erfroren und andere sind gar nicht erfroren
00:39:44: und da blaue Traumina irgendwo in der Mitte.
00:39:47: Und auch vom Ertrag, da sieht man es eben, gerade diese starker Frörentypen, die oft unfruchtbar sind,
00:39:54: was man bei Pinot in Sachsen z.B. oft hat, sobald die 100 Jahre alt sind, tragen die so gut wie nichts mehr,
00:40:01: weil sie halt zehnmal erfroren sind.
00:40:03: Ähnlich ist es aber bei diesen Traumina-Klonen, da gibt es halt die unfruchtbaren Typen und die Fruchtbarren,
00:40:10: aber das sind keine wirklichen Mutationen, sondern einfach bedingt durch diese unterschiedliche Frostmorph.
00:40:17: Also ich sage Frostmorph oder Frostform, Morph heißt da nichts anderes.
00:40:22: Also Frostform, eigentlich die nicht im eigentlichen Sinn jetzt Mutation sind,
00:40:28: in dem Sinn, dass jetzt da irgendwelche Aminosäuren ausgetauscht wurden
00:40:32: oder irgendwelche Bereiche vom Chromosom abgeschnitten worden sind oder so was.
00:40:37: Oder irgendwelche Gene blockiert werden durch springende Gene, wie bei den Farbgene.
00:40:43: Also das sind andere Dinge, wie das im Einzelnen dann genetisch zusammenhängt oder epigenetisch eigentlich.
00:40:52: Das müssen wir halt mal erforschen, aber ich weiß nicht, wer das macht.
00:40:57: Und aber nichtsdestotrotz, wenn ich die Definition einer Rebsorte anschaue,
00:41:06: schurz- und sortenschutzrechtlich nach dem Gesetz, was geschrieben ist,
00:41:10: muss ich die Sorten als drei Sorten betrachten, weil ich kann sie auseinanderhalten.
00:41:15: Das ist halt das Grundproblem.
00:41:17: Und wenn man dann sagt, der Arps ist ein Pinot, weil er den gleichen Genatypat,
00:41:21: dann ist natürlich das Mörchen und wenn dieser Fron-Va oder die Möhler-Rebe auch ein blauer Draminer,
00:41:27: und Zweifel, aber wenn man es halt amplografisch betrachtet,
00:41:31: sind es drei verschiedene Formen, die man auseinanderhalten kann?
00:41:36: Ich finde im Bereich ihrer Frucht sind sie deutlicher unterscheidbar.
00:41:43: Ich wollte nicht, die eine Variante habe, die sehr spät, reif und sehr unreif ist.
00:41:49: Das ist nicht das, was einen sehr guten Wein ergibt.
00:41:53: Das kann man nicht gleichsetzen.
00:41:57: Das ist ein deutlicher Unterschied in der Reifezeit und natürlich auch dann weinsensorisch.
00:42:04: Ja klar, aber es ist interessant, wenn die jetzt von planten sehr ähnlich sind.
00:42:08: Interessant ist, dass diese Klohne morphologisch nicht unterscheidbar sind.
00:42:14: Die Plättern sind eigentlich wie ein blauer Draminer, aber die Traum sind wirklich,
00:42:20: man sind sie gut und man sind sie scheiße, kann man so sagen, also je nach Klohne.
00:42:25: Sie stehen ja im einen Branden, im anderen Branden.
00:42:28: Und das hängt halt wirklich mit dieser kleinen Eiszeit zusammen.
00:42:31: Man hat den Stock, den jeweiligen Stärker betroffen
00:42:38: und im anderen Fall war er weiter oben an der Böschung und die Kaltluft ist abgelaufen
00:42:43: und es hat ihn irgendwie verschont.
00:42:46: So war das halt.
00:42:48: Die kleine Eiszeit war schon heftig.
00:42:50: Also gerade im Brandenburg, das kommt ja noch dazu.
00:42:54: Da haben wir ja Fröste von -35° gehabt, also immer wieder, oder -30°.
00:43:01: Aber wahrscheinlich auch drunter noch.
00:43:04: Aber es ist eine Ertragsschwache Web-Sorte, das habe ich schon festgestellt.
00:43:08: Es ist nicht da, also es gibt keine hohe Erträge
00:43:11: und er muss, um da eine Wirtschaftlichkeit zu bekommen,
00:43:17: dann auch eine entsprechende Topqualität hervorbringen
00:43:20: und deshalb sind die wirklich ganz spät treibenden Typen
00:43:25: für den kommerziellen Weg nicht zu empfehlen,
00:43:33: sondern da bleiben wir lieber dann bei den besonderen Typen aus dem Brandenburg
00:43:40: oder den Einwohner.
00:43:42: Und da sind wir jetzt auch dabei, dann die besseren, also auch jetzt der eine Klonen
00:43:46: von dieser sogenannten Müllerhebe oder wie man es ja auch nennen will, oder Franck Noire.
00:43:50: Da ist ein wirklich schöner Klonen dabei, der hat es auch über die Jahre
00:43:54: konstant relativ gleichmäßige Trauben hatte
00:43:58: und auch von der Reifeherm, tick früher ist er,
00:44:02: der blaue Traminer-Klon aus dem Giefernwald
00:44:06: und dann gibt es auch noch einen sehr schönen Mörchenklon,
00:44:10: der hat diese Typizität von den Mörchen, hat auch relativ kleine Trauben,
00:44:14: aber einen konstanten Ertrag hat und sehr süß wird auch,
00:44:17: etwas früher süß als die anderen.
00:44:20: Und da kann man dann auch noch mal ein bisschen gucken,
00:44:23: wie wir das weiterverfolgen in Zukunft.
00:44:26: Aber so ein großes und ganzes besteht halt das rechtlich vollkommen ungelöste Problem,
00:44:33: wie man mit den Subvarianten von Genotypen umgeht.
00:44:37: Also den morphologischen Subvarianten von Genotypen
00:44:40: und das Problem haben wir aber beim Schwarzen Heunig,
00:44:42: aber ich habe mindestens vier verschiedene gefunden.
00:44:45: Der Schwarze Heunig selber, der eigentlich ein Massenträger ist
00:44:49: und mit extrem der gleiche Genotyp in einer anderen Morphologie
00:44:55: total steril oder fast unfruchtbar aus Franken.
00:45:01: Und zwei Pflanzen waren das, die beide unfruchtbar waren
00:45:06: und ich habe überhaupt keine Erklärung dafür,
00:45:09: wie einmal wirklich ein Massenträger da sein kann
00:45:13: und auf der anderen Seite quasi nichts.
00:45:16: Und auch vom Blattherr das sehr stark variiert zwischen den beiden Formen,
00:45:21: aber genotyp identisch.
00:45:23: Also das hängt einfach mit dem Alter dieser Sorten zusammen.
00:45:28: Die sind alle ua, ua alt.
00:45:31: Ja, ich schätze es.
00:45:33: Also den blauen Traminer.
00:45:37: Also ich würde mal sagen, 7000 Jahre schätze ich den auch,
00:45:43: für euch 7500 oder noch älter, weiß nicht.
00:45:47: Also der blaue Traminer unterscheidet sich vom normalen Traminer dadurch,
00:45:52: dass er noch zwei oder drei Arlele hat, die man sonst nur in Wildräben findet.
00:45:57: Ob das jetzt die karkasischen Wildräben sind, weiß ich allerdings nicht.
00:46:01: Das wüsste man im Einzelfall mal überprüfen,
00:46:03: aber das, was jetzt so pauschal und der Wildräben läuft bei uns,
00:46:08: gibt es eben zwei Arlele, die eigentlich in diesem blauen Traminer drin sind,
00:46:12: aber dann eben auch noch in zwei Wildräben, so genannten Wildräben.
00:46:16: Wobei das natürlich auch zusammenhängt kann,
00:46:18: da kann sich da ja in die Wildräben eingekreuzt haben, wenn da früher bei uns,
00:46:22: es sieht da so vom Habitus her ähnelt er ziemlich stark,
00:46:26: dem Arlele Frankisch,
00:46:28: und der Arlele Frankisch hat sich ja auch in die Wildräben eingekreuzt.
00:46:32: Also insofern, ja, ist ständig wirklich in Frage,
00:46:38: ob der weiße Traminer tatsächlich die Ursorte ist und nicht der blaue,
00:46:41: aber das muss man dann sehen.
00:46:44: Und wir hatten das ja in einer anderen Folge schon mal,
00:46:47: wo ich die Hypothese aufgestellt hatte,
00:46:50: dass also diese Ursorten, die die Schul-Aware-Kultur mal mitgebracht hat,
00:46:57: das waren auch fünf gelabte Rebsorten,
00:46:59: wahrscheinlich aus Tajikistan oder aus Xinyan,
00:47:03: dass diese Kultur, die ja nur 300, 400 Jahre da gesiedelt hat
00:47:10: und dann ihre Reben einfach verwildern hat lassen,
00:47:14: dass es dann nochmal quasi eine natürliche Hybridisierung mit Wildräben gab,
00:47:22: die da ja in diesen Flustälern überall vorkommen.
00:47:25: Oder aber die andere Variante, das wäre dann noch älter quasi,
00:47:29: wir hatten ja diese Unterbrechung quasi der aktuellen Warmzeit
00:47:36: durch die Trujas-Eiszeit, also die letzte Eiszeitperiode,
00:47:40: und das waren drei Phasen.
00:47:42: Und davor wissen wir, dass es da schon mal, also vor 15.000 Jahren,
00:47:47: schon mal sehr warm war, weil der Meeresspiegel in der Zeit
00:47:51: um 35 Meter gestiegen ist, und da muss es einfach extrem warm gewesen sein.
00:47:57: Und dann kam die Trujas, ja, und dann gab es nochmal
00:48:00: eine Meeresspiegelperiode mit Anstiegsperiode mit 30 Metern
00:48:04: und dann von 9.600 Jahren nochmal, so eine Dritte mehr aus Anstiegsperiode
00:48:10: mit auch nochmal knapp 30 Metern.
00:48:12: Also das sind drei Wärmeperioden, die unterbrochen waren durch eine Eiszeit.
00:48:18: Und da kann es natürlich sein, dass dieser Effekt quasi
00:48:25: dieser natürlichen Hybridisierung, wo ich gesagt habe,
00:48:29: wo diese zwei Genpuls zusammengekommen sind aus dem Kaukasus
00:48:32: und von mir aus aus dem Iran, ja, wo die erste Hybridisierung
00:48:37: vielleicht vor 15.000 Jahren schon stattgefunden hat,
00:48:40: dann kam die Eiszeit, dann sind die Areale wieder auseinander.
00:48:44: Und wahrscheinlich haben sich dann diese Hybriden,
00:48:48: die ersten Hybriden nochmal zurückgekreuzt mit den Wildreben,
00:48:51: weil die mussten ja quasi auch zurückwandern in ihre Refugien,
00:48:55: dann haben sie sich nochmal hybridisiert,
00:48:57: und so sind vielleicht diese Wildreben Areale in diesen Draminer reingekommen.
00:49:02: Da ja auch auffällig viele Homozygotien hat, das kommt noch dazu.
00:49:06: Also, und ich habe ja vorausgesetzt, dass die ursprünglichen Wildreben Homozygoten waren.
00:49:13: Also insofern kann es auch gut sein, dass die Sorte nochmal 3, 4.000 Jahre alt ist.
00:49:20: Also es steht auf jeden Fall ziemlich am Anfang,
00:49:23: so wie die anderen Sorten eigentlich auch.
00:49:26: Und wahrscheinlich, also die ganze Geschichte funktioniert wirklich nur,
00:49:31: wenn man eben annimmt, dass es passiert,
00:49:33: denn dann wird dann Korra Raksas, oder möglicherweise auch im Donald-Delta,
00:49:37: aber da ist es eher unwahrscheinlich,
00:49:39: oder dann von mir aus auch in Kaffiristan oder in Tachikistan,
00:49:43: also irgendwo am Hindukusch.
00:49:45: Und insofern sind die neuesten Theorien da zur lebensortenen Entstehung,
00:49:54: oder überhaupt zur Entstehung von Gwitis Venevra da,
00:49:57: mit den zwei Zentren in Syrien und in Kaukasus oder Aserbaycan,
00:50:05: nur die halbe Wahrheit.
00:50:07: Ja, und nicht ganz zu Ende gedacht.
00:50:09: Nur die halbe Wahrheit.
00:50:10: Und ja, auch wenn man das Markergenetisch betrachtet,
00:50:16: es gab immer eine Zusiedlung quasi von Indien durch Afghanistan und Iran,
00:50:26: nach Mesopotamien.
00:50:28: Und dann gab es eben die andere oben rum quasi,
00:50:31: aus China, Zentralasien, in den Kaukasus,
00:50:34: und dann über den Awachsus und Euphrat nach Syrien,
00:50:37: das war die eine Strecke, oder dann hinterm Kaukasus entlang bis an die Donau,
00:50:41: das war die andere Route, oder dann direkt an die Ostsee,
00:50:45: das ist auch noch passiert.
00:50:47: Bloß war das dann halt nicht so das Weingebiet unbedingt,
00:50:50: vielleicht ganz am Anfang mal, aber später dann nicht mehr.
00:50:53: Und insofern widerspricht sich das nicht,
00:50:58: dass also ein Entstehungszentrum in Syrien war,
00:51:01: und das andere am Kura Arax, das widerspricht sich nicht,
00:51:05: ist das Zentrum in Syrien wahrscheinlich nicht in Syrien.
00:51:09: Also diese Rebsorte, die da teilweise sogar 11.000 Jahre alt sein soll,
00:51:14: von irgendwelchen genetischen Berechnungen, die die da gemacht haben,
00:51:19: wobei ich auch nicht genau weiß, wie man sowas überhaupt berechnet.
00:51:22: Also von der Methode her, also was methodisch Sinn machen würde,
00:51:28: gerade bei einer Rebsorte, die ständig vegetativ vermehrt wird
00:51:31: und sich ja gar nicht sexuell verteilen.
00:51:34: Oder weil wir wissen einfach nicht, wie oft gekreuzt worden ist,
00:51:38: von einer vom Anfang bis zum Ende, das wissen wir ja gar nicht.
00:51:42: Das heißt, wir können nicht irgendwelche Generationen annehmen,
00:51:46: die dann zur Rechnung normalerweise auftauchen, die wir gar nicht kennen.
00:51:50: Aber nichtsdestotrotz kann es schon sein,
00:51:53: dass in Syrien ein eigenes Zentrum war,
00:51:55: weil ja auch dann ab 5.500 v. Christus da die Ersten am Vorn auftauchen.
00:52:00: Aber vorher gab es da keine Keramik
00:52:03: und deswegen kann da eigentlich auch kein Weinbau gewesen sein.
00:52:07: Und diese Amphoren sind interessanterweise vom Stil her,
00:52:11: wie die Chinesischen, das ist immer wieder an den Punkt,
00:52:15: den ich schon die ganze Zeit sage, dass der erste Weinbau in Nordkina entstanden ist
00:52:19: und nicht in Syrien und wahrscheinlich auch nicht in Koraxesgebiet.
00:52:24: Aber wie auch immer, also man kann den Blauen Traminer am Schluss
00:52:29: bis nach Armenien oder in die Richtung verfolgen
00:52:33: und man müsste jetzt wirklich einfach mal nach Armenien fahren.
00:52:37: Also ich habe das auch im Hinterkopf, aber irgendwie nichts Konkretes im Moment.
00:52:42: Weil in Armenien gibt es ja gerade in Arinida, in dieser Höhle,
00:52:46: wo der Weinbausch hat, ziemlich alt ist, gibt es ja tatsächlich Wildrömen.
00:52:53: Also die sind da ganz untypisch,
00:52:56: also nicht in den feuchten Stellen wie in Georgien,
00:52:59: wo sie da irgendein zickernassen Hängen oder in Flussschleifen wachsen,
00:53:03: sondern die wachsen da auf dem Fels, vom blanken Fels, so ähnlich wie auf dem Balkan.
00:53:08: Und sind da irgendwie reingewurzelt in Felsspalten,
00:53:13: aber Armenien ist einmal ein Hochland, das ist das eine,
00:53:18: und es ist trocken, das ist ein richtig steppendem Gebiet.
00:53:22: Und so viel Regen fällt da nicht aus am Frühling.
00:53:26: Und das wäre mal interessant da, zu gucken, was das überhaupt für Wildrömen sind
00:53:31: und ob das überhaupt Wildrömen sind und nicht ausgewillerte Kulturpflanzen,
00:53:35: was da auch sein könnte.
00:53:36: Also was die Vertrauen haben zum Beispiel,
00:53:40: das müsste man mal wirklich konkret untersuchen,
00:53:44: weil die Armenien haben ja auch zum Beispiel eine Sammlung von Rebkern veröffentlicht,
00:53:50: das ist die Archäologen in Armenien,
00:53:52: wo also die wildesten Formen vorkommen, von rund bis lange, elliptisch,
00:54:00: oder birnenförmig oder was auch immer.
00:54:04: Also man kann da bestimmt fast zehn verschiedene Typen unterscheiden,
00:54:08: nur von den Rebsamen, also viel formreicher als heute.
00:54:14: Und da sind auch Formen dabei, wie jetzt die Kerne von Wied, die Sammurenz ist zum Beispiel,
00:54:21: die auch da vor Treten sind, also 1 zu 1 quasi.
00:54:26: Also Sammurenz ist das immer wieder in China oder in Manchorei.
00:54:31: Und also während der Eiszeit ist das Korea, gelbe Smea, diese Ecke,
00:54:36: das ist erst später nach Norden wieder gewandert.
00:54:40: Und...
00:54:42: Das müsste man einfach mal leider, ich habe ja mit den Armenien mal konferiert per
00:54:47: Videoschaltung, was ganz interessant war.
00:54:50: Der konnte, also der Starrarchäologe aus Armenien, der konnte mir nicht sagen, wie
00:54:56: alt die Kerne sind.
00:54:57: Das war quasi eine Mischung aus allen Funden.
00:54:59: Das war nicht gerordnet nach Alter, sondern einfach nur nach der Form.
00:55:03: Die können also quasi aus Antike stammen, die können aber auch auf 5.000 Jahre alt sein,
00:55:08: das konnte man ja nicht sagen.
00:55:09: Aber war es um ihr gesagt, das fand ich auch ganz interessant.
00:55:13: Dass in Georgien manche Rebkerne quasi verkauft werden als 8.000 Jahre alt und teilweise hat
00:55:23: man es nachdatiert und manche stammen einfach aus Mittelalter.
00:55:26: Also da ist auch nicht immer alles so kosch, wie es so kauft wird.
00:55:35: Und natürlich haben die Georgien ja immer die ältesten sein und so weiter und ignorieren
00:55:42: immer vollkommen, dass es in Kaffiristan Völker gibt, die quasi den gleichen Weinbau
00:55:51: hatten mit diesen eingegrabenen Amphoren wie in Georgien auch.
00:55:56: Im Gegensatz dazu sind diese Kaffiris die Huldigen, also heute noch Varuna und Indra, also diesen
00:56:05: wedischen Göttern, während die Armenia jetzt bloß bei Christus hängen geblieben sind, also
00:56:10: 2.000 Jahre gegenüber, sagen wir mal, 5.000 Jahren von den Göttern her.
00:56:16: Und Varuna ist eben, das ist insofern auch interessant, das ist der Schöpfergott, der
00:56:23: rickwedischen Indra, also der ältesten wedischen Indra, die aufgetaucht sind.
00:56:30: Rick heißt letztendlich Russe, also Riss, Ressa, Königswedisch.
00:56:35: Veda heißt letztendlich Wissen, aber gibt den auch quasi als Stamm.
00:56:43: Und Samu Veda heißt nichts anderes als Semit am Ende, die gab es da auch in der gleichen
00:56:53: Ecke.
00:56:54: Aber Samu heißt Soma, also das sind wir wieder beim Schaum und beim Schaum Wein.
00:57:02: Und letztendlich bei Varuna kommt noch dazu, dass er feiratet war mit Varuni und das war
00:57:09: die Göttin des Weins.
00:57:10: Und da haben wir wieder Bezüge, die vor mir noch überhaupt niemand hergestellt hat.
00:57:16: Es ist wirklich verblüffend, es gibt eine ethnologische Arbeit über dieses Cafiristan und die Völker
00:57:22: dort und den Weinbau und die haben wirklich H genau die gleichen Amphoren, diese H genau
00:57:27: in der gleichen Weise im Boden eingraben, wie die Georgia.
00:57:31: Und auch diese aus dem Stein gehauenden Becken, wo die dann getreten worden sind, wo der Saft
00:57:37: abgelaufen ist und so weiter, das findet man alles in Nordpakistan.
00:57:41: Hochinteressante und auch sprachlich, also diese Nouristanie oder auch Hunza dann weiter
00:57:48: oben, die haben vollkommen isolierte Sprachen.
00:57:51: Das Nouristanische ist ja irgendwo, es gehört auch indrogemanisch, aber steht irgendwo isoliert.
00:57:59: Und das sind alles Punkte, die auf ein sehr hohes Alter hinweisen, auch von diesem Weinbau.
00:58:06: Da gibt es auch Walnüsse, da gibt es Feigen, da gibt es Oliven, also den Ackergelbstern,
00:58:12: zum Beispiel, den man früher in den Weinbergen gefunden hat, lauter solche Dinge, die letztendlich
00:58:17: darauf hinweisen, dass Georgia nicht der alleinige Zentrum war für den Weinbau.
00:58:23: Also in Syrien halte ich wirklich für sekundär, also diese Traube, die man in Syrien gefunden
00:58:31: hat oder zurückverfolgt haben will, das ist eine Tafeltraube, das ist auch ganz spannend,
00:58:38: weil es ja immer noch diesen Gegensatz gibt zwischen Wein- und Tafeltrauben.
00:58:42: Und Tafeltrauben sind jetzt halt, haben wirklich hier einen Schwerpunkt, einfach im Orient bis
00:58:47: nach Afghanistan, Indien.
00:58:49: Also Afghanistan gibt es in jedem Tal eigene Tafeltrauben, aber auch in China, also in
00:59:00: dieser Tour fahren, senken, da gibt es ganze Weinlauben mit Trauben, die haben halben
00:59:07: Liter lange Trauben, also die hängen da so in so Tunnels, wie so Lauben halt, Tunnellauben.
00:59:15: Und das weiß ja echt niemand, also ich kenne das aus dem Internet, weil es halt irgendwo
00:59:21: Fotos gibt auch von afghanischen Märkten, wo Trauben angeboten waren, früher, bevor
00:59:25: der Krieg war.
00:59:27: Aber untersucht hat das wirklich niemand und diese Arbeiten, auf die ich mich da beziehe,
00:59:34: die sind alle eigentlich veraltet.
00:59:36: Also irgendwann mal aus der Kolonialzeit, wenn man da noch umreisen konnte und diese
00:59:42: Völker noch in relativ ursprünglichem Zustand halt auch vorgefunden hat.
00:59:47: Also völlig übersehen in der Jetzigen, ich habe schon gehört.
00:59:50: Ja, also auch Iran, ja Iran war das wichtigste Weinland überhaupt.
00:59:53: Und niemand, vorstimm Iran, niemand.
00:59:56: Weiß nicht woran das liegt, ob das politische Gründe hat oder also man kommt auf jeden
01:00:01: Fall in das Land rein, man könnte forschen, wenn man wollte, aber es macht halt einfach
01:00:06: niemand.
01:00:07: Und im Iran gibt es die allermeisten Wildräume überhaupt.
01:00:11: Also in diesem Albazgebirge, was ja ziemlich groß ist, auch ziemlich hoch, also vom tyr,
01:00:16: vom iranischen Hochland, aber Tehran, also ein paar tausend Meter hoch dann, dann liegt
01:00:21: da Schnee irgendwie, oder Cletscher sogar, ich weiß gar nicht genau, und dann geht es
01:00:25: halt wirklich grün runter und alles ist Wald und 3000 Millimeter Niederschlage manchen
01:00:31: Stellen und unten hat es früher Sümpfe gehabt, wo sie heute Heer und Preis anbauen.
01:00:37: Das war ein Sümpfelder, ja, überall hat es noch diese Terziere liegt da, Eisenbäume
01:00:42: und was weiß ich, was direkt aus dem Terziere noch überlebt hat und eben auch die Wildräume,
01:00:48: weil Wittis ist ja Terziere.
01:00:50: Und es wäre also gerade aus der Sicht, dass es richtig Terziere Wildräume tatsächlich
01:00:58: noch gibt, und zwar im Iran, wäre das hochinteressant, das mal zu untersuchen, aber macht niemand.
01:01:05: Also ich weiß nichts davon.
01:01:07: Und wie gesagt, soll auch in Kazakhstan, in Desnoaasen, soll es noch Reben geben, Wildräume
01:01:13: oder verwilderte Reben, was auch immer.
01:01:16: Aus Tajikistan sind solche Sorten beschrieben worden, also nicht beschrieben, aber erwähnt
01:01:22: einfach, wer das gibt.
01:01:24: Und der Sprung jetzt von Kafferes dann nach Tajikistan ist ja jetzt auch nicht so groß,
01:01:31: also die Verbindung gibt es ja über Tibet, aber auch über Skabul, dann über den Pass.
01:01:37: Und also auch historisch war das immer Bagdrin, also Bagdrin hat das quasi umfasst, war berühmt
01:01:45: das Weinbauland Bagdrin.
01:01:47: Und die meisten Völker, also wir haben da zum Beispiel ein Volk gehabt, ein Weinvolk,
01:01:53: das ist Saka Hauma-Wagar.
01:01:55: Und die Hauma-Wagar, das heißt nichts anderes, also Hauma haben wir wieder das Soma drin.
01:02:00: Und wenn man es verknüpft, sind wir bei Hamburg.
01:02:03: Und wir haben diese Rebsorte Black Hamburg, die garantiert das Bagdrin stammt, das sprünglich.
01:02:09: Lege ich meine Hand jetzt vor, oder wir haben die Saka Tigra-Xauda und die Tigra sind die
01:02:22: Tochara, die es heute noch gibt im Tarimbecken oder in Afghanistan.
01:02:27: Und die Xauda sind die Judah, wer sonst?
01:02:31: Und das ist ja das Weinvolk überhaupt, also zumindest in der Eigensicht.
01:02:38: Und so setzt sich das alles zusammen.
01:02:43: Jetzt warst du schon mal wieder ganz weit in Indien gewesen.
01:02:47: Ich möchte dich jetzt noch mal zurückholen in unsere Region und dann noch mal die Besonderheit
01:02:52: des Blauen Traminers rausgestellt haben, weil mir da noch so paar Fact Sheets im Kopf sind,
01:02:58: die mir noch nicht ganz so angesprochen haben.
01:03:00: Und zwar haben wir, wie ich immer von dir erfahren, dass durchaus auch der Blaue Traminer eine wichtige Rebsorte gewesen sein könnte
01:03:07: im Burgund, oder?
01:03:10: Ja, Burgund ist zweifelhaft, sag ich mal, das ist durchaus möglich, aber nicht jetzt in dem Sinne explizit irgendwo geschrieben,
01:03:23: sag ich mal, das müsste man so interpretieren.
01:03:26: Aber was auf jeden Fall feststeht, ist, dass dieser Fremonton war, einer der Hauptsarten war an der Oat Maren
01:03:34: und im Zusammenhang mit diesem Kloster Morimont steht, was ja eines der drei Gründerklöster von den Zisterzensern ist
01:03:41: und für uns besonders interessant, weil halt dieses Kloster in Brandenburg quasi ein Tochterkloster von Morimont war.
01:03:50: Und wir hatten ja diese Überlegung, haben die Sorte aus der Champagne, aus der Oat Maren, nach Brandenburg gebracht
01:03:58: oder haben die Zisterzenserse dann da verschwinden mussten, 1550, die Sorte quasi als wendische Sorte mitgebracht in die Champagne.
01:04:06: Also das ist ja eigentlich naheliegend, von den Völkerwanderungen.
01:04:11: Das ist was zu dem Zeitpunkt, dass das Champagne hätte kommen können, sag ich mal, das war wahrscheinlich nicht ausreichend Frost hat für Brandenburg.
01:04:20: Weil Mittelalter hatten die auch Winterkälte, also das ist jetzt nicht so, dass es milde Winter gehabt hätten in Brandenburg.
01:04:28: Immer mal wieder diese siebierische Kälte da durch die Steppe rübergeschwappt und da hat man einfach Frost hatte Sorten gebraucht.
01:04:36: Pino wäre da wahrscheinlich komplett erfroren oder halt so reduziert, wie ich ihn dann auch gefunden habe,
01:04:44: sodass er nicht mehr wieder erkannt werden kann, mit spitzen Zellen und ganz anderen Trauben und so.
01:04:51: Und gut, also wir sind bei der Oat Maren und dann sind wir eben mit dem Gebiet, was heute Nordosten heißt letztendlich,
01:05:03: wo die Champagne dazugehört, wo das Nordbau Gunt dazugehört, wo auch Lotringen ursprünglich dazugehört hat,
01:05:10: also die Mosel letztendlich, die französische Mosel. Und gerade von der französischen Mosel, wie es man halt,
01:05:17: das war da sehr viel Einfluss, haben gerade im Rottweinbereich an den Rhein und dann auch weiter in die östlicheren Frankengebiete.
01:05:26: Und also wie jetzt beim Frankens Spargun da einfach, der ist ja da nicht bloß am Rhein angebaut worden,
01:05:36: aber eben auch an der französischen Mosel wahrscheinlich auch an den anderen Flüssen und bis runter nachgewiesen ins Chalonnais
01:05:46: und wahrscheinlich sogar noch sporadisch in der Overnie. Und Overnie ist ja letztendlich bloß,
01:05:55: oder diese Overnag sind ja letztendlich bloß der galische Name für die Franken, also so sehe ich das zumindest.
01:06:03: Man kann aber, wenn man damit nicht zufrieden ist, sagen, dass also diese Fromontogruppe, es hieß auch immer Lefromonto,
01:06:15: also da war wahrscheinlich dann eben der klassische Blaue Traminer dabei, dann das Mörchen, also dieser stark fünfflabbige Typ
01:06:24: und wahrscheinlich auch die Mühlerrebe, also die Blaue Mühlerrebe, hat jetzt nichts mit Pinnumigné zu tun,
01:06:30: das ist eine Sorte, die ja so beschrieben worden ist und letztendlich ein blauer Traminer mit fast ungelapten Blättern,
01:06:37: das ist so die Variationsbreite des blauen Traminers. Und die Mühlerrebe ist auch noch ein Tick früher reif,
01:06:45: also zumindest jetzt in der Beobachtung in den letzten Jahren in der Sammlung, hat also etwas mehr, weniger Säure wahrscheinlich
01:06:57: und noch mehr Zuckerpotenzial.
01:07:00: Schön sein Blauer Traminer hat ja wirklich ordentliche Säure.
01:07:04: Und die Trauben sind noch ein bisschen kleiner und die Beeren sind auch ein bisschen kleiner.
01:07:09: Also wie auch immer aber genetisch ist es halt das, was ich jetzt Fromontonoir nenne, oder eben Blauer Traminer, also Überbegriff,
01:07:19: weil diese Subvariationen, die sind rechtlich im Moment umstritten,
01:07:25: was nur Clone gibt und Sorten und in Frankreich gibt es auch die Subvarianten, aber die laufen quasi wie ein Pino,
01:07:33: in unserem Fall dann wie ein Blauer Traminer, oder auch beim Cot mal Béc gibt es diese Probleme,
01:07:39: der stark differenziert ist, aber letztendlich wird alles in einen Topf geschmissen, weinrechtlich.
01:07:44: Also da haben wir das Problem.
01:07:46: Es ist auf jeden Fall so, dass das Möhrchen der Ableitung ist von Morion in Frankreich und diese Moriongruppe ist relativ heterogen,
01:07:58: aber sie war eben vor allem auch verbreitet im Nordosten Frankreich, bis rüber in die Ile de France,
01:08:05: wo es halt diesen Morion durch Paris, oder Paris, panzolisch ausgedrückt gegeben hat
01:08:12: und dieser Morion durch Paris wurde schon im 16. Jahrhundert gleich gesetzt mit dem Pinot de la Bougogne,
01:08:19: was wahrscheinlich ein Erdtum war, aber seit der gibt es diese Gleichsetzung, die beiden Sorten sind sie ja tatsächlich ähnlich.
01:08:26: Das Problem ist bloß, dass dieser Morion durch Paris, der später beschrieben worden ist als Trojan aus der Champagne,
01:08:36: dass dieser Morion durch Paris deutlich größere Trauben, auch größere Beeren hat als der eigentliche Pinot de la Bougogne,
01:08:46: der ja über die 15 Hektoliter Prohekte nicht hinausgekommen ist.
01:08:51: So mehr mal in so einem Rahmen den Pinot de la Bougogne.
01:08:53: Ich habe ihn sehr wahrscheinlich gefunden, diesen Pinot de la Bougogne,
01:08:56: der sieht eigentlich aus in Frankreich und war wunderreifter aber früher,
01:08:59: und hat bei mir quasi fast keiner trag, also dieser Viruskrank.
01:09:06: Aber ich habe ihn und vom Blatt her sieht er wirklich aus in Frankreich und Schuwa Gunder.
01:09:11: Im ersten Moment, man im Nachbau stellt man dann halt fest, es ist doch nicht so ganz das Gleiche,
01:09:16: aber er hat eine verplüffende Ähnlichkeit.
01:09:19: Gut, die haben das Trauminerblatt, oder?
01:09:21: Ja, also mehr das ungelapte Trauminerblatt,
01:09:26: also mehr dieses runde Blatt, was halt ein bisschen beherrt war.
01:09:31: Wobei eben die Definition vom Pinot de la Bougogne und auch vom Morion de Paris
01:09:37: war ja, dass der kahlblätter hat.
01:09:40: Und das ist auch der Unterschied, warum es kein Pinot war gewesen sein kann,
01:09:44: weil der hat da beherrte Blätter.
01:09:46: Und der eigentliche typische Pinot, der war im Kahlblättrig
01:09:53: und man hat ihn auch angefangen, so ab 1810, 1820, nach der napoleonischen Bodenreform,
01:10:01: hat man einfach rausgerissen, weil er zu wenig Adrag hatte
01:10:05: und diese Winzer, die da Land gekriegt haben, ein Großgrundbesitz,
01:10:09: wurde quasi enteignet und an die Familienweingüter verteilt sozusagen
01:10:15: und die hatten dann halt auch kleinere Weinberge gekriegt.
01:10:19: Und der dann quasi durch 50 oder durch 100, ich weiß nicht, so großes Dorf,
01:10:24: durchgeteilt und dann hat jeder am Schluss einen Anteil gehabt
01:10:28: und das war natürlich dann mit Sorten, die bloß 15 Hektar Liter bringen,
01:10:33: Projekte hat, war das nicht rentabel für diese Familien
01:10:37: und die fing dann halt an, quasi produktivere Sorten zu pflanzen
01:10:42: und da war eben dieser Morion de Paris eine von den produktiven Sorten,
01:10:47: der auch sehr viel Ähnlichkeit hat, aber eben, ich sag, durch die größeren Trauben
01:10:52: oder durch die größeren Pernen, unterschiedbar ist.
01:10:55: Gut, aber eigentlich wollte ich auf der Morion, also wir haben einmal diese Morion de Paris,
01:11:01: dann haben wir noch andere Morions gehabt, aber unser Morion war wahrscheinlich impliziert
01:11:10: in dieser Sortengruppe Franois, Fran, Morion, Morion.
01:11:16: Ja, das hast du schon auf einem Pinos auch aufgegliedert.
01:11:19: Ja, aber das bezieht sich jetzt in dem Fall auf dem blauen Traminer.
01:11:23: Also dieser Fran Morion zum Beispiel, der war bekannt für Lothring, also für die Mosel, die phazösische Mosel
01:11:33: und dann gab es noch einen Franois und es gab eben diesen Morion war
01:11:37: und das hat heute eine gewisse andere Bedeutung, aber wenn man die Sorten anguckt,
01:11:43: Franois zum Beispiel so wie er heute als Gascogne definiert ist, also Synonym, oder Morion,
01:11:51: wenn man guckt wie die Franzosen Morion definieren, dann Morion ist halt diese Sorten mit den fünflappigen Plättern,
01:11:56: die abgebildet ist beim Herrn Trummer, die eben die fünflappige Variante vom Lothring zeigt
01:12:03: und dann nach dem Mörchen.
01:12:05: Und Franois ist quasi die ungelapfte Variante, deswegen dachte ich,
01:12:09: hat die ganze Zeit einen Franois gefunden unter dieser Bezeichnung "blaue Müllerrewe" im Deutschen,
01:12:15: wobei Müller nicht vom Ménier kommt, sondern von Mélier, also Messlie, Mélier
01:12:22: und dann hat man einfach das eingedeutschte von Mélier auf Müller, also Messlie ist eigentlich mehr so von Malvasia abgeleitet,
01:12:31: sprünglich und gut, und dann haben wir im Grunde unsere drei Subvarianten, die wir schon festgestellt haben,
01:12:41: haben wir dann als Franois, als Franmaurion, als Morion in Frankreich und vor allem in Lothring,
01:12:46: das Schompagne, das geht ja ineinander über letztendlich und sehr wahrscheinlich ausstrahlen,
01:12:53: eben auch ins nördliche Burgund, wahrscheinlich auch ins östliche Burgund, also da, wo die Crongrühlagen sind.
01:13:00: Rekaudi, auch wenn man sich das wieder als Nischsatz vorstellt, würde die ja ganz gut...
01:13:05: War sowieso alles im Nischsatz drin, weil die Wieseendigkeit ja auch hat.
01:13:10: Genau, und das Problem, was heute besteht, ist eigentlich, dass dieser Franois vom Gallet definiert worden ist, als Gascogne
01:13:21: und wenn man sich den Gascogne anguckt, dann habe ich auch im Burgund gesehen, den gibt es auch,
01:13:30: der hat auch ein ungelabtes Blatt, das sieht dem Franois, den es auch gab, ähnlich, aber ist viel stärker beherrt,
01:13:37: also ist fast so stark wie Pignot Ménier eigentlich, ja.
01:13:40: Das heißt, dieser originale Franois, der war etwas früher reif, der war auch nicht so stark beherrt,
01:13:46: ist irgendwann mal gleichgesetzt worden mit diesem Gascogne, auch fälschlicherweise, aber heute ist es halt so fertig.
01:13:53: Ja, und interessanterweise hat der Gallet, da ist ja mittlerweile gestorben, aber er hatte immer so ein gewisses Talent gehabt,
01:14:02: bei Sorten, wo er sich nicht sicher war, ob das das Gleiche ist, hat er immer zwei verschiedene Blätter abgebildet
01:14:09: und gerade beim Gascogne gibt es halt das ungelabte Blatt, ganz klassisch, und es gibt dann fünf gelabtes Blatt,
01:14:16: was eigentlich zum Morion gehört und gar nicht zum Franois.
01:14:20: Und ich habe mal den Gascogne angeguckt, also der hat wirklich so gut wie immer ungelabte Blätter,
01:14:26: mal noch so an deutungsweise von so einem Einschnitt oder so ein Blatt, aber er hat keine fünf Flabbingblätter,
01:14:32: also insofern hat der Gallet da wieder zwei Sorten zusammengelegt, wie schon beim Beclan und beim Süsschwatz,
01:14:38: die er auch zusammen beschrieben hat, quasi, weil er das wohl nicht auseinanderhalten konnte.
01:14:43: Und es ist ja auch nicht so schwierig, wenn man nicht so einfach manchmal, wenn man ähnliche Sorten hat,
01:14:49: und den Genotypen nicht prüfen kann und so weiter.
01:14:53: Und man kann also davon ausgehen, dass diese Erwähnung vom Franois und auch vom Morion war in der Champagne
01:15:00: und auch im Burgund, dass das also jetzt nicht unbedingt der Gascogne war, sondern vor allem in der Champagne nicht,
01:15:07: weil der Gascogne ist einfach extrem spät.
01:15:11: Und die hatten da, glaube ich, 50 Hektar allein in der Champagne von diesem Franois.
01:15:17: Und wenn man sich vorstellt, dass der dann nie und nie mal reif geworden ist,
01:15:21: dann werlegt 50 Hektar von einer Sorte an, die nicht reif wird.
01:15:25: Also es muss im Grunde dieser etwas früheren Unsorf-Franois, also eigentlich der Blaue Tramina gewesen sein, so sehe ich das.
01:15:35: Und ist aber halt interpretationsbedürftig, also steht so explizit in der französischen Knel nicht drin.
01:15:43: Und das Problem an französischen Kneln ist ja generell, dass die Leute da meistens von Sorten Familien reden und nicht von konkreten Sorten.
01:15:51: Da war im Grunde alles, was sich ähnlich gesehen hat, war ein Franois.
01:15:56: Und alles, was diese fünf labbingen beharten Blätter hatte, war halt Morion.
01:16:00: Das haben wir auch im Rahmen der Sachen, die man da genickt.
01:16:03: Und Morion ist auch interessant, also heißt es in deutschen Märchen.
01:16:06: Im ersten Moment denken wir ja, das ist so wie Morenkönig, Morenkönigin bezieht sich auf die Mauern oder den Moren oder auf den Meeren, auf den auch immer.
01:16:16: Aber in dem Fall bezieht sich es wahrscheinlich direkt auf die Merovinge.
01:16:21: Und Merovingi heißen die ja eigentlich und wenn man das ein bisschen anders ausspricht, ist da bei Morion.
01:16:31: Und diese Merovinge hören ja zu diesen sogenannten fränkischen Stämmen, aber eigentlich waren es gar keine Franken,
01:16:41: sondern es waren diese Mero, also Maero, Mero und Winger oder Winky, Winka.
01:16:49: Okay, ich sehe, ich habe eine.
01:16:51: Winka haben wir wieder in den Karpaten, als zentrales Volk, vor 8000 Jahren sogar schon.
01:16:57: Es gibt ja heute noch Orte, die nach diesen Winker oder Wincha heißen sie eigentlich, also eigentlich Winnaccia.
01:17:05: Da sind wir wieder bei den Weihnacken oder wie der Weihnacken, die wir aus Korkassus kennen.
01:17:14: Und die Maero lebt dann auch, die leben heute noch hinter Agestan, also nicht bloß im Meeren,
01:17:21: sondern als heute gibt es noch einen Stamm, der so heißt Ma-A-R, Alal, also Alal heißt eigentlich Stamm.
01:17:29: Und Ma-A sind diese Meerer, die letztendlich ...
01:17:33: Ich kann dich hinführen, wo ich will.
01:17:35: Jetzt mit Europa und wo wir jetzt schon wieder in Fahrtasen sind.
01:17:38: Es ist schon wieder in Korkassus und ...
01:17:40: Also im Grunde ist der Korkassus schon irgendwie wichtig, einfach weil das Eiszeitrefugium war,
01:17:47: also mit dem Nordiran zusammen, am Kaspisch Meer, also überhaupt das Kaspisch Meer war, das Eiszeitrefugium.
01:17:55: Und dann gab es halt diese geschützten Täler im südlichen großen Kalkassus,
01:18:02: wo es auch entsprechend noch geregnet hat.
01:18:04: Aber diese sibirische Kälte eben nicht mehr rübergeschwappt ist,
01:18:08: weil der Korkassus ist jetzt einfach ein riesiges Gebirge mit mehr als 1000 Meter Höhe.
01:18:14: Da kam die Kälte nicht mehr rüber, gerade in Kachetsin, das ist ja quasi wie so ein geschütztes Eck.
01:18:20: Und dann halt die andere große Fläche war im nördlichen Iran, also diesem Albersgebirge.
01:18:27: Was dann ausläuft in den Koppetack und mit Teilstellenweise 2-3000 Millimeter Niederschlag,
01:18:38: mit sehr viel Tärzär-Vegetation, also die Eisenbäume und so andere Geschichten.
01:18:44: Da ist auch die Dickschalligkeit und die Diftin.
01:18:46: Ja, und auch diese seltsame Weiblichkeit, die dann am Schluss zur Selbstbestäubung führt,
01:18:52: anstatt süßes Verhindern und so weiter.
01:18:54: Und also da sind diese 2 großen Gebiete, wo halt einfach wichtig war nach der Eiszeit.
01:19:00: Das heißt aber, die Mero-Winger könnten also schon auf den blauen Traminer mit ihrem Reignen,
01:19:07: mit dem Volk selbst dorthin verbracht haben.
01:19:10: Den Prinzip schon, ja. Also Mero-Winger, sagt man, es gab ja 2 große fränkische Gebiete.
01:19:16: Das eine war Australien, also dieses Kerngebiet der sogenannten Franken,
01:19:22: wo wesentlichen Lotringen war.
01:19:25: Und dann gab es eben das andere Gebiet, das hieß Neustrien.
01:19:31: Und das war einfach Nordwestliches Frankreich, plus Holland und Belgien,
01:19:38: also diese Ecke, was heute Benelux-Staaten sind, ja, also einfach mehr Richtung Meer.
01:19:45: Und in beiden Gebieten hat man in der Antike Weinbau betrieben,
01:19:49: da wurde dann in der kleinen Eiszeit wieder aufgegeben.
01:19:53: Aber diese Nordfranzösischen Gebiete waren eigentlich alle Weinbaugebiete.
01:19:58: Teile von Belgien sind ja heute noch an der Maas gibt Weinbaugebiete.
01:20:05: Die bauen im Moment wieder auf.
01:20:07: Und dieser Stamm der Overnass, also eigentlich Französischen Franken,
01:20:13: die haben ja an der Maas gelebt, oder so.
01:20:16: Schließen sich da die Kreise, ob jetzt die Mero Winger wirklich Franken waren.
01:20:21: Würde ich jetzt anders sehen, aber natürlich ist das der gleiche Kulturraum.
01:20:25: Und wir waren Nachbarvölker und beide waren sie von den Römern unterdrückt.
01:20:30: Deshalb, der Blau-Draminer kann da schon wesentlich früher schon einmal Heimat gewesen sein,
01:20:35: oder dann wieder mit den Zisterzellen in der Champagne kam.
01:20:38: Das ist halt die grundsätzliche Frage generell.
01:20:41: Haben die Römer den Weinbau nach Nordfrankreich und zu uns gebracht?
01:20:48: Oder gab es den Weinbau dort schon?
01:20:51: Und die Römer haben eigentlich nur dafür gesorgt, dass es eine hohe Nachfrage gab.
01:20:55: Und dieser Subsistenzweinbau, der es wahrscheinlich schon gegeben hat,
01:20:59: der wurde dann halt ausgebaut, dass man dann die Städte eben mit Wein beliefern konnte
01:21:04: und nicht mehr den Wein mit diesen teuren Amphoren, die ständig kaputt gegangen sind,
01:21:09: erst über Aus-Marsé oder so, das Rhone-Tal hochschaffen mussten.
01:21:13: Auch durch die Städtebildung ausgeführt?
01:21:15: Ich gehe davon aus, dass auch bei den Gamanen, dass dieser Met Wein war
01:21:20: und kein Honigwein, sondern ein Traumwein,
01:21:23: weil woher sollen die Gamanen den ganzen Honig bezogen haben?
01:21:26: Die haben gesorfen wie die Löcher, das sagt man zumindest so.
01:21:31: Aber wo waren die Bienenvölker, die diesen Honig produziert haben?
01:21:35: Und dann heißt sie immer, die Gamanen haben da mitten im Wald gelebt,
01:21:38: in den Eichenwellern oder Buchenwellern, wo sie vielleicht mal irgendeine Lichtung rausgehauen haben,
01:21:44: und in ihren Acker dahingebaut haben.
01:21:46: Aber wo haben die Bienen-Nahung gefunden?
01:21:49: Das heißt, diese Story, wo Met halt ich für ein Erdtum,
01:21:55: aber es gibt diese alte Tradition von eingekochtem Traum-Sirup,
01:22:01: der das Problem der Haltbarkeit löst.
01:22:04: Wenn man Wein hat, hat er immer das Problem, wie macht man Haltbar,
01:22:08: wenn man den Traumsaft, nachdem er seinen ersten Bedarf mit Federweißen bedient hat,
01:22:16: mit Schaubengedränk, Schomassaumer, Hauma, also die Frischvergauer nach Traumsaft im Grunde,
01:22:23: nachdem er da das festgefeiert hatte, das Ernte dann fest, hat man den Rest eingekocht.
01:22:28: Und dann war das Traum-Sirup und haltbar wie Marmelade im Grunde.
01:22:32: Und alle Völker, die irgendwo in einer Natur, im Kaukasus, im Iran,
01:22:37: auch berüber bis nach Afghanistan, Leben produzieren heute noch diesen eingekochten Traum-Sirup.
01:22:43: Die machen da Süßigkeiten von, ja, die hängen da...
01:22:46: Du kannst doch wieder zurück verdünnen, oder?
01:22:48: Ja, das ist eben die Idee. Also, die stand auch nicht von mir, sondern von einem Türken,
01:22:53: aus Klick hin, aber ich fand die ganz überzeugend,
01:22:56: weil das ist ja das Problem, dass man eigentlich bloß das mit Wasser verdünnen muss,
01:23:02: dann kann man wieder die Gerung einleiten und dann hat man eigentlich sehr portionsgerecht
01:23:06: immer wieder einen Grundstamm, um alkoholische Getränke herzustellen.
01:23:13: Und wenn man halt da noch Feigen hatte, wie zu gewissen Zeiten, hat man die Feigen noch reingemacht,
01:23:18: oder Kinesen haben noch ein bisschen Hürse reingemacht,
01:23:21: das war wahrscheinlich mehr eine Mischung aus Wein und Bier, ja, so in die Richtung,
01:23:26: machen die Georgie auch über ganz auch, also das war auch nie 100 Prozent Wein,
01:23:33: sondern da war halt alles drin, was irgendwie vergerbar war zu dem Zeitpunkt.
01:23:37: Und ja, also das ist eigentlich die Idee.
01:23:42: Und man kann eigentlich auch sagen, dass es so war,
01:23:47: weil die ersten 2000 Jahre von 6000 bis 8000 vor heute
01:23:51: eigentlich keine Ton waren, die geeignet waren, um Wein haltbar zu machen.
01:23:57: Die kamen erst später, und vorher, also gerade die georgischen Weingefäße,
01:24:07: die waren dickwandig, die waren oben offen, also weit offen, nicht verengt, wie am vorn.
01:24:13: Die waren porös, die standen in Virus-Teppel, also Nord-Iran,
01:24:22: heutiges Aserbaidschanischer Iran, wenn man so will, standen die in der Küche.
01:24:29: Warum standen sie in der Küche, weil man einen Traumsirup gekocht hat,
01:24:33: die standen nicht in irgendwelchen Vorratskeller, wo es kalt war oder so,
01:24:37: und der Wein dann haltbar war durch die Kälte,
01:24:40: sondern er hat ja keine Kühlschränke oder so was, und Höhlen hatten sie auch nicht immer unbedingt jetzt,
01:24:46: manchmal schon, aber nach Mähnen gab es diese Höhlen, aber im Iran jetzt nicht unbedingt.
01:24:51: Also die ganze Archäologie spricht eigentlich dafür, dass die ersten 2000 Jahren
01:24:56: kein Wein im heutigen Verständnis gemacht haben, sondern vor allem mit diesem Traumsirup gearbeitet haben.
01:25:02: Und diese Tradition hat sich dann halt gerade bei den barbaren Völkern,
01:25:06: wo die Germanen, sogenannten Germanien, zugehören, auch die Franken und die albanischen Griechen übrigens auch,
01:25:16: diese barbaren Völker, die, da weiß man ja, die haben dann Wein pur getrunken,
01:25:22: weil nicht mit Wasser verdünnt, und wahrscheinlich haben die einfach dann,
01:25:28: also dieser Met, sogenannte Met war eigentlich mehr oder weniger Traumwein, also aus diesem Traumsirup.
01:25:35: Also so sehe ich das. Man muss zumindest mal drüber nachdenken,
01:25:39: man muss da mal die archäologische Literatur nochmal darauf hin überprüfen,
01:25:44: ja gerade was mit dem Bienen. Ich weiß aus Äthiopien, wo es diese Met-Tradition eigentlich ganz stark gibt,
01:25:51: weil es jetzt nicht bei welchem Stamm aber generell in Äthiopien, da hat wirklich jede Familie, hat ein Bienen-Volk.
01:25:58: Und das, was sie da produzieren, ist wirklich Met, also Honig-Wein,
01:26:03: und der wird da verkauft und hat Tradition und alles seit tausenden von Jahren,
01:26:08: aber die haben da Bienenvölker. Ich kenne keine Literatur, wo man mal festgestellt hat,
01:26:17: dass jede germanische Klarnfamilie Bienenvölker gehabt hat,
01:26:25: vielleicht ist man das auch in Gang, kann sein, aber ich sage jetzt mal in dem Habitat mit dem deutschen Eichenwald,
01:26:32: passen die Bienen nicht so wirklich da rein.
01:26:36: Insofern denke ich mal, dass das halt einfach schon sehr früh, auch beim Slaven und bei anderen Völkern,
01:26:47: so eine Art Subsistenzproduktion war, man hatte irgendwelche Hausgärten, man hatte da Reben drin,
01:26:54: man hat so viel Wein produziert, wie man halt gebraucht hat für ein Jahr,
01:26:58: oder ein Heidelberg war das 800 Rebstöcke, die gereicht haben um den Wein,
01:27:05: also gerade mal so ein Fass voll für eine Familie, in dem Dreh hat man das gemacht,
01:27:09: dass man da archäologisch nicht viel findet, wenn die Weinberge so klein sind,
01:27:14: und wenn sie dann noch an die Siedlungen geknüpft sind und nicht irgendwo in den Steillagen der Mosel liegen,
01:27:21: dann ist eigentlich auch klar, dass man da nicht halt so viel findet.
01:27:25: Und das Frühmittelalter hat ja sowieso das Problem, dass man archäologisch fast nichts findet,
01:27:30: aus so ein paar Löchern im Boden, wo halt da früher die Holzpfähle drin gesteckt haben,
01:27:35: aber viel mehr findet man ja nicht, und dann halt die Gräber.
01:27:39: Und was man findet, allerdings sind die Rebkerne, und dann wird er dann immer behauptet,
01:27:43: das waren halt Wildreben, und die sind da in den verseuchten Wald gegangen,
01:27:48: also unbegradig da rein heißt der Sumpf, und die sind da halt hingegangen,
01:27:57: und so sind dann irgendwie von 300 jährigen Eichen, die die Trauben geerntet haben,
01:28:04: von den Wildreben, die da in den Kronen hängen, man kriegt ja noch nicht mal Blätter von diesen Wildreben,
01:28:11: weil die hängen einfach 30 Meter höher, und wenn man da nicht mit dem Gewehr schießt,
01:28:17: so wie im Amazonas Wald, die Pottanecker schießt, dann haben wir mit dem Gewehr die Blüten runter,
01:28:22: damit sie da überhaupt was bestimmen können.
01:28:25: Also das ist einfach Fantasie, dass jemand in den Rheinischen Auwald im Sumpf,
01:28:33: und früher gab es ja noch Malaria, also Mittelalter zumindest,
01:28:36: vorher war es wahrscheinlich auch schon, dass da ein großes Stil betrieben worden ist,
01:28:42: und wenn man die Wildreben mal gesehen hat, da hängt da nichts dran,
01:28:45: da hängen drei Beeren dran, aber man kann sich eben gut vorstellen,
01:28:51: dass sie eben vor allem in den Hausgärten eben so wie andere Fruchtbäume auch,
01:28:55: also es gibt diese Tradition in Georgien, da ist das wirklich ganz stark,
01:28:59: da hat man das Haus in der Mitte quasi, drumherum ist ein riesiger Fruchtgarten mit Aprikosen,
01:29:04: Pfirschen, alles was da wächst, Oliven teilweise, Reben halt natürlich, aber auch Kirschen,
01:29:12: alles was da irgendwie halt dann Fruchtbäume da ist, das ist wirklich ein großer Garten,
01:29:17: Kachetsin hat jedes Haus zum Garten, und dann halt die Amphoren da noch im Boden eingekraben,
01:29:24: zwei, drei Amphoren für die Eigenproduktion, und Wein schmeckt dann ganz furchtbar,
01:29:31: also mehr hat er nicht geschmeckt, aber wie auch immer so eine Tradition kann man sich natürlich auch bei den Garmalen vorstellen,
01:29:40: oder bei anderen Völkern, also das ist nichts außergewöhnliches, ja.
01:29:44: Und was die Römer wirklich gemacht haben, ist, dass sie ziemlich große Städte begründet haben,
01:29:51: und diese Heerlager, wo ja auch Tausende von Soldaten versorgt werden mussten, auch mit Wein,
01:29:57: weil die wollten sicher besaufen, wenn sie nicht gerade ihre Stammeskrieger da totgeschlagen haben,
01:30:04: und da entstand einfach diese Nachfrage, weil es nachgewiesen ist, dass die Samphoren Wein unglaublich teuer war,
01:30:13: weil halt auf dem Transport so viel am Forum kaputt gegangen sind, und deswegen konnten sich denn wirklich nur die Patrizia leisten,
01:30:20: also die Guts herren quasi, aber diese einfachen Soldaten, die haben halt einfach den Wein vor Ort getroffen.
01:30:27: Gut, also so wird das entstanden sein, die Franken sind jetzt insofern ein spezielles Volk,
01:30:34: weil soweit man das rekonstruieren kann, waren die Galiens ja schon da, also die Overnie ist nach den Overnach benannt,
01:30:42: es gibt ja in, also kurz unterbrochen worden hier, also die Overnie ist nach den Overnach benannt,
01:30:52: die Overnach gab es auch als Eburonis eben an der Maas, und es gab es ja als Buronis südlich der Pyreneen,
01:31:01: der Ebro ist im Grunde auch danach benannt, also das waren die Eburonach, und der Eburon, das war der Ebro,
01:31:11: also die Ebro sind letztendlich immer weiter verfolgt, am Schluss die Hebräer, die echten Hebräer,
01:31:17: und die Natsch waren die Nackvölker aus dem Kaukasus, und die Eburon gibt es auch im Kaukasus,
01:31:27: weil das Land wo sie gelebt haben, hieß Iberien, Kaukasisch Iberien, also da haben wir wieder diese Bezüge in den Kaukasus zurück,
01:31:35: und sehr wahrscheinlich haben die Völker, also sie hat nach West gewandert, sind all diese Sorten schon mitgebracht,
01:31:40: also so gehe ich davon aus im Üchsatz, und wieder als Edelreiser, vielleicht haben sie es ja auch ausgesät,
01:31:46: das kann auch sein, das wüsst man nicht so genau, aber es ist keine römische Erfindung jedenfalls.
01:31:53: Okay, wir kommen wieder zurück, wir bleiben wieder beim Blauen Traminer, wir haben denk ich jetzt auch ganz gut dargestellt,
01:32:01: dass es eine uralte Sorte ist, die sozusagen ja dann auch geschichtlich alles berührt, was du da in den letzten 1,5 Stunden aufgezeigt hast.
01:32:09: Wir sind ganz tief in der Vergangenheit, ganz tief in unsere eigenen Kultur, wo sind wir hergekommen,
01:32:15: also das alles spielt sich im Prinzip mit dieser Rebsade blauer Traminer ab, wenn du sie auf deiner Art und Weise identifizierst.
01:32:22: Am Schluss will ich nochmal auf den Wein eingehen.
01:32:25: Ja, ganz kurz noch, als Ergänzung fällt mir jetzt gerade ein, wir hatten ja schon das Problem beim Süsschatz und beim Blauen Traminer,
01:32:32: das hatten wir schon angesprochen, aber haben wir ja auch diese starke genetische Ähnlichkeit zwischen dem roten und weißen Traminer zu dem Blauen,
01:32:41: wo wir im 14 von 18 A-Lehlen identisch sind, das heißt 4 sind nicht identisch beim Süsschatz und der blauen Traminer sind 2,
01:32:50: aber nicht sehr so trotz, diese genetische Ähnlichkeit erklärt sich ja nicht von selbst.
01:32:56: Normalerweise dürfte das eigentlich nicht sein, wenn ich AB mit CD-Kreuzer,
01:33:04: gibt es keine homozygoten Genotypen und diese homozygotie oder diese starke homozygoten, die kann eben nur entstanden sein,
01:33:14: wenn die Ausgangspopulationen homozygot waren.
01:33:17: Also wenn ich AA mit BB-Kreuzer, kriege ich AB und nochmal AB, das heißt ich habe schon mal eine F1-Generation,
01:33:25: die quasi aus so einem homozygoten Wildreben entstanden ist.
01:33:29: Und jetzt in der letzten wissenschaftlichen Artikel, wo ich dran beteiligt war, hat man ja festgestellt,
01:33:38: dass es nicht nur eine Ausgangsrewe gab, sondern zwei.
01:33:42: Und die zweite war auch noch eine Tafeltraube vom Prinzip her.
01:33:48: Also man hat schon diesen kaukasischen Raum, kaukasischer Menig, sage ich jetzt mal, oder Iranisch,
01:33:53: Kaspisch, vor allem Kaspisch geprägt, hat man schon festgestellt, aber man hat eben auch diese Tafeltraube in Palästina,
01:34:00: aber dann Eufrad gefunden, ja dann Eufrad.
01:34:04: Oder man hat sie da zumindest lokalisiert, ich weiß auch nicht genau, wie die das gemacht haben, ehrlich gesagt.
01:34:09: Aber auf jeden Fall war die Hypothese, dass nach diesen Methoden, die sie da angewendet haben,
01:34:15: dass die Sorte nicht bloß 8000 Jahre alt ist, sondern möglicherweise sogar 11 oder 12000 Jahre.
01:34:21: Und da haben wir dann wieder ein Problem, weil die Keramik ja erst vor 8000 Jahren in dieses Gebiet eingebracht worden ist,
01:34:27: und gerade in Palästina noch 500 Jahre später, das waren nicht 6000 Verkristels,
01:34:32: sondern 1500 Verkristels, also ist ein bisschen erklärungsbedürftig.
01:34:38: Aber wenn man jetzt davon ausgeht, dass tatsächlich sich zwei Wildrebenpopulationen gekreuzt haben,
01:34:44: also eine AA mit einer BB-Population, und das am Kura Arax stattgefunden hat,
01:34:51: also an der Mündung dieser beiden Flüsse ins Kasbische Meer, was naheliegt,
01:34:56: da weiß ich da die karkasische Population mit der Iranischen getroffen hat,
01:35:00: dann hat man erstmal diese Ausgangspopulation, also man hat die Wildreben in unmittelbarer Umgebung zu den F1-Sybrinen, also A, B.
01:35:11: Und dann hatten wir ja die spezielle Situation, dass die Warmzeit nicht ausgebrochen ist,
01:35:18: jetzt am Ende von der Eiszeit vor 10.000 Jahren oder so,
01:35:22: sondern wir hatten schon zwei andere Warmperioden, die erste um 15.000 vor heute,
01:35:29: und die zweite 12.500 vor heute, und dann nochmal eine gewaltige 9.600 vor heute,
01:35:36: und dazwischen war die Trügers Eiszeit, und diese Eiszeit war eine richtige Eiszeit,
01:35:41: also hat natürlich diese ersten Hybriden dann wieder gezwungen, sich in diese Areale zurückzuziehen,
01:35:49: die während der Eiszeit bestanden haben, und dann haben wir aber eine direkte Konfrontation zwischen,
01:35:55: sagen wir mal, dem AA-Typ mit dem AB-Typ, das heißt, wenn ich eine Rückkreuzung habe,
01:36:01: mit dem von AB mit AA kriege ich eine starke Homozygotie, aber es ist nicht 100% Homozygot.
01:36:08: Ja, und genau das ist der Fall beim Blauen Traminer und wahrscheinlich beim Südschwarz Hauptblauen,
01:36:13: und beim Fütterer und beim Riesling und bei anderen Sorten, wo man es eigentlich nicht wirklich erklären kann,
01:36:19: warum es so ist, wenn man die Theorie nicht hat.
01:36:22: Aber mit dieser Theorie, das passt eigentlich alles ziemlich gut in das, was bislang erforscht worden ist,
01:36:27: kann man davon ausgehen, dass der Blauen Traminer eigentlich in diesem Gebiet entstanden sein muss,
01:36:32: in der Arminien oder in Georgien oder in Asarbaidshan oder von der Asarbaidshan, aber irgendwo da am Kaspe Schmeer eben,
01:36:39: vielleicht sogar in Karretzin.
01:36:41: Interessant wäre es natürlich zu gucken, ob die Georgien diese Sorten nicht im Anbau haben,
01:36:46: ja, irgendwo, weil ich habe ja den Südschwarzen Georgien vermutet, oder weiß ich es sagen, gefunden,
01:36:52: ich bin mir bei 100 sicher, ob es einer ist, aber es sah auf jeden Fall so aus.
01:36:56: Es ist ja immer schwierig, wenn man vollkommen an einem Florengebiet ist, mit Sorten, die man normal nicht kennt,
01:37:02: aber es sah aber einfach aus wie ein Südschwarz, ob es jetzt einer war, weiß ich nicht,
01:37:05: aber vielleicht was sehr ähnliches auf jeden Fall.
01:37:07: Und beim Blauen Traminer, also die Wildreben im Karretzin zumindest, die Wildreben,
01:37:12: die da in den Schluchtwäldern wachsen oder direkt am Kura, also in diesen Überschwemmungsgebieten,
01:37:18: die sehen ja aus wie kleine Traminer, also zwergige Traminer, also insofern haben sie Traminer Platz,
01:37:25: sind bloß vom Blatt Herr Kleiner, sie sind auch vom Wuchs her schwächer und noch nicht so wie jetzt unsere Reben,
01:37:33: sondern mehr so dünn, dünntriebig, aber sie haben schon sehr viel vom Traminer.
01:37:39: Also dass das da irgendwo in dem Gebiet entstanden ist, das kann gut sein,
01:37:44: sind diese Völker ja gezwungen worden, spätestens nach 400 Jahren, also Schulavirische Mutepoketur,
01:37:51: musste er dann wegziehen wegen der ersten Dürre, die dann kamen.
01:37:55: Und das war keine besonders lange Dürre, aber es reicht ja schon, wenn es 10 Jahre dauert,
01:38:00: der muss ja nicht 200 Jahre dauern.
01:38:02: Ja, wir haben schon mal zwei Wochen Problem.
01:38:04: Ja, und auf jeden Fall die sind dann weiter südlich gezogen in der Nordiran und so weiter,
01:38:09: und da ging das dann weiter, und sonst Schomu Tepe, also dieser Weinort, der da gefunden worden ist,
01:38:17: heißt dann nichts anderes wie Schaum, also das sind wir wieder beim Sommer und beim Hauma,
01:38:22: aber wir sind auch beim Stamm der Hamave zum Beispiel, der am Niederrhein, also im Delta vom Rhein,
01:38:30: mehr auf der holländischen Seite gelebt hat.
01:38:33: Okay.
01:38:34: Hamave, das sind einfach die Hauma, also die...
01:38:37: Du kommst jetzt von Schomu Tepe.
01:38:39: Kommst Schomu Tepe.
01:38:40: Kommst du in den Niederrhein jetzt?
01:38:41: Ja, sozusagen, also die Wanderung war halt so, das lässt sich auch markogenetisch nachweisen,
01:38:46: da gibt es überhaupt keinen Zweifel dran.
01:38:48: Man muss es halt bloß zeitlich einordnen, das ist eigentlich das Umstritten,
01:38:52: wann sind die da hingewandert, ja, nicht dass sie gewandert sind, sondern wann,
01:38:57: also und da auf jeden Fall waren sie der Spätantike oder eigentlich schon vorher auf diesen römischen Straßenkarten,
01:39:04: die es da gibt, ja, im vierten Jahrhundert aber auch schon aus dieser galischen Übersichtskarte
01:39:09: von den römischen Geografen, die da die ganzen galischen Stämme eingetragen haben,
01:39:14: waren die schon da, ja, wie die Overnas auch, ja, und die Eberone, also all diese Völker, ja,
01:39:21: also insofern die Franken oder diese Overnas hatten das Problem, dass halt die Römer,
01:39:27: die haben sich gegen die Römer erhoben, ja, es gab diesen galischen Aufstand
01:39:31: und einer von diesen Xen da, wärtschig, ja, ich weiß jetzt nicht mehr genau, wie er ist,
01:39:41: der hat ja alle galischen Stämme vereint und die haben dann die entscheidende Schlacht verloren
01:39:46: und man sagt ja, dass in der Zeit zwei Drittel der galischen Bevölkerung einfach liquidiert worden ist,
01:39:52: sondern Römern, auch auf dem Schlachtfeld, aber auch danach,
01:39:56: und dann gab es natürlich riesige Fluchbewegungen, weil Overnas tauchen ja dann als Franken nördlich vom Reiner auf, ja,
01:40:04: und sind dann nicht mehr südli, sondern außerhalb von Gallien und ähnliches war mit den Briganten zum Beispiel,
01:40:14: die am Bodensee gelebt haben, die tauchen ja dann in England auf, ja, also das war eine richtige Auswanderung
01:40:23: und dann waren auch die Wälchen, Wälz in England, das war so eine Fluchpopulation im Grunde von den Wälchen,
01:40:28: die dann nach diesen galischen Kriegen einfach Gallien verlassen haben, weil sie überleben wollten
01:40:35: und das war auch der Grund, warum dann diese Romanisierung Gallien so schnell stattgefunden hat,
01:40:40: weil es gab ja bloß noch Kinder und alte Frauen und Männer
01:40:44: und die Kinder wurden ja in der Regel ins Heer integriert, zwangsrekrutiert
01:40:49: und mussten sich dann halt an dieses römische Leben anpassen, ja.
01:40:53: Gut, gut, ich meine, du bist jetzt von den Meerobingen gestartet wieder, also nütert diese Schweif,
01:41:00: aber wir haben jetzt doch schon dargelegt, dass diese...
01:41:03: Ja, und die Pause, also wir haben immer diesen Sprung um Kaukasus in die Kabaten zuerst
01:41:08: und dann eben zu uns an den Rhein oder eben von den Kabaten auch unten rum,
01:41:15: also nicht bloß die Donau entlang, sondern unten rum durch die Poebne,
01:41:19: dann an Nizza vorbei in die Rhone tal oder dann in dem Fall auch nach Iberien, ja, also nach Spanisch-Iberien.
01:41:28: Also wir haben im Grunde zwei Zweige, die sich irgendwo in Österreich getrennt haben,
01:41:32: das eine waren die Franken, das andere waren die Obernas, das war französische Sprache geteil quasi
01:41:37: und der deutschsprache geteil und getroffen haben sie sich dann am Schluss wieder am Rhein
01:41:43: und in diesen nördlichen Gebieten, eben Nordfrankreich oder eben auch südliches Gamanin oder Belgien dann, ja.
01:41:53: Und da gab es dann wahrscheinlich wieder die große Wiedervereinigung
01:41:58: und für mich ist das aber der Grund, warum die Franken überhaupt in der Lage waren,
01:42:04: dieses riesige Gebiet am Schluss zurückzuerobern, weil das war eigentlich eine Zurückeroberung
01:42:10: und keine Neueroberung, weil die da ja vorher schon überall waren.
01:42:14: Ging das schnell, ne?
01:42:16: Und alle hatten so einen Hund zu rupfen mit diesen Römern, ja, deswegen ist da auch nicht mehr viel übrig geblieben,
01:42:21: weil zwei Drittel der Bevölkerung sind umgebracht worden, ja, das ist einfach, das war ein Massenwort,
01:42:27: ethnischer Massenwort, und wer nicht geflüchtet ist, das haben die Römer mit den Dacorn gemacht,
01:42:32: sonst gäbe es uns Deutsche heute nicht, die mussten ja dann, also 50.000, die noch übrig waren,
01:42:38: die wurden versklavt und der Rest ist über die Karpaten an die Weichsel und von der Weichsel nach Dänemark
01:42:44: und von Dänemark dann nach Deutschland wiedergezogen, oder als Dutch, also hohländer,
01:42:50: oder Deutsch, Stadtdeutsch, Deutsch liegt auch im Norden, und das sind die eigentlich in Deutschland,
01:42:56: aus meiner Überzeugung raus, und haben wir erstmal mit den Gamanen nichts zu tun gehabt.
01:43:03: Aber es gab einfach diese, auch wenn man die beiden Karten vergleicht, den 4. Jahrhundert
01:43:12: und eben, also um Null heißt es ja, also die gallische Karte mit den Stämmen, so um Christi Geburt entstanden, ja,
01:43:19: von diesen römischen Geografen, die es da gab, das findet man, die Stämmen auf einmal ganz an anderen Stellen, ja,
01:43:26: also das ist nicht konstant, ja, und da war Bewegung drin, und die Bewegung entstand eben,
01:43:32: durch die gallischen Kriege, weil das war im Grunde der entscheidende Krieg, ja, gegen die Gallier,
01:43:41: Säsa gegen die Gallier, und leider haben die Gallier verloren, und deswegen gibt es heute noch diese Fluchtpopulation,
01:43:51: und die Franken außerhalb von Gallien, ja, also so kann man das ein bisschen erklären.
01:43:57: Aber die Sorten haben die Völker wahrscheinlich schon mitgebracht, so sehe ich das,
01:44:02: und das ist auch ein Punkt, den man eigentlich neu überdenken muss, weil man sich ja schon fragen muss,
01:44:08: wie schaffen die das, diese Edelreise da, von Kaukasus kapatt zu schaffen, und dann noch weiter bis nach Gallien, ja,
01:44:15: also das ist ja nicht ganz so trivial, geht ja auch nur im Winter normalerweise, also,
01:44:20: aber wir wissen zum Beispiel von den Römern, dass die alte Stöcke in Baktrien oder in der Magiana bis nach Italien geschafft haben.
01:44:35: Ja, müssen sie ja, die Samen sind ja, das muss man hier zu erwähnen, sind ja die Kinder der Sorten,
01:44:40: also den Weinstock kann man nicht sehen, sondern der muss gepflanzt werden.
01:44:44: Ja, und sicherlich haben wir welche einfach Rosinen oder Kerne mitgebracht und dann vor Ort wieder ausgesät, ja,
01:44:51: haben sicherlich auch welche gemacht, gerade in Italien, wo wir diese Population haben, wo man nur einen Eltern kennt,
01:44:58: also die Mutterrebe quasi, ja, weil der zweite Eltern irgendwo in den Sternen steht,
01:45:03: aber man hat eben die, trotzdem die Aussaatpopulation, die alle mit dieser Mutterrebe verwandt sind, ja,
01:45:08: findet aber die Vaterrebe nicht, wahrscheinlich deswegen, weil sie in Syrien gestammt sind oder sonst vorher.
01:45:15: Ja, das steht.
01:45:16: Und das sind alles so Dinge, wo man anhand der Forschungsergebnisse eigentlich die Theorie ganz gut zusammenflicken kann,
01:45:25: sage ich jetzt mal, oder basteln, bloß muss halt jemand machen, also ich wüsste jetzt nicht, wer das außer mir so macht.
01:45:33: Das muss ja noch ein bisschen Arbeit nach uns geben.
01:45:35: Meistbegnügen sicher, dass der Weinbar von den Römern kam oder allerbestens von den Griechen,
01:45:45: bei den Griechen haben wir schon das Problem, dass die sich gar nicht Griechen genannt haben.
01:45:51: Das haben die auch schon gesagt.
01:45:52: Die hießen Helen, heißt heute nur so Helas, ja.
01:45:57: Da will ich jetzt eigentlich mal eigentlich auch zum Abschluss kommen, am Schluss nochmal ein bisschen,
01:46:02: was zu dem Wein sagen, den es tatsächlich schon gibt, sogar in der Flasche abgefüllt.
01:46:07: Aber das sind wir wieder in der Gegenwart angekommen.
01:46:12: Nach dem deutschen Weinrecht existiert diese Rebsorte nicht und was nicht existieren kann, kann man auch nicht verkaufen dürfen.
01:46:19: Das heißt, momentan haben wir ein 2020er blauer Tramine abgefüllt, in der Flasche fertig, edigitiert,
01:46:27: aber er ist laut Gesetz nicht verkehrsfähig.
01:46:31: Hier müssen wir noch ein bisschen daran arbeiten, dass wir in den nächsten 1, 2, 3 Jahren politisch und so weit durchsetzen,
01:46:37: dass wir auch diese Kuh vom Eis kriegen.
01:46:41: Das tut dem Wein nur gut, weil es ist eine absolut extrem hochwertige Sorte.
01:46:49: Das merkt man auch mal zumindest in privaten Verkostungen, weil selbst darf ich das ja trinken
01:46:54: und ich darf auch mal so eine Weinflasche jemandem anderen einschenken.
01:46:59: Das ist gar kein Thema.
01:47:01: Unisono wird dadurch festgestellt, dass es eine hochspannende Sorte ist.
01:47:05: Ich hatte es schon mal an anderer Stelle erwähnt, hatte ich einen Weinhändler da,
01:47:10: wo wir im Rahmen der Weinverprobung in einem Glas eine QW zusammengestellt haben
01:47:18: zwischen dem fränkischen Burgunder, dem schwarz-blauen Riesling und dem blauen Traminer.
01:47:24: Der Überraschungseffekt bei dem Weinhändler war extrem.
01:47:29: Das hatte ich an anderer Stelle schon mal erwähnt.
01:47:32: Kann ich mir sehr gut vorstellen von der sensorischen Seite her,
01:47:35: dass diese Rebsorten miteinander in der Vermählung des Weines,
01:47:40: ob jetzt als Mischsatz oder als QW, hervorragend zusammenpassen.
01:47:45: Er gehört mit Sicherheit zu den absolut edelsten Sorten,
01:47:49: die wir hier im Rahmen deines Forschungsprojektes entdeckt haben.
01:47:54: Wir werden uns dafür einsetzen, dass der blaue Traminer wieder zurückfindet in die Winterschaft.
01:48:02: Momentan ist er nur ein bisschen in meiner Hand, also noch im Bereich des Forschens und Experimentierens.
01:48:09: Aber ich bin überzeugt, dass der, wenn er jetzt in der einen oder anderen Weinprobe,
01:48:14: wenn es auch eine private Weinprobe ist, mit den Wintern so überzeugen wird,
01:48:18: dass auch da sich Liebhaber in der Winterschaft finden, die diese Rebsorten anbauen werden.
01:48:25: Das war es eigentlich.
01:48:27: Ich denke, wir haben damit einer der spannendsten, einer der ältesten und einer der wertvollsten Sorten.
01:48:33: Sehr ausführlich mal wieder mit über fast zwei Stunden hier mal erläutert,
01:48:41: sehr tief, sehr intensiv, sehr detailliert.
01:48:44: Aber das ist es nun mal so, wenn eine solche Rebsorte all unsere Völker begleitet hat,
01:48:49: dann bist du im Prinzip des Sprachrohr dieser Rebsorten, du erzählst ihre Geschichten.
01:48:55: Und dann gehört es noch mal dazu.
01:48:57: Und an der Stelle bin ich mich abschließend auch wieder bei dir bedanken
01:49:01: und freue mich schon wieder aufs nächste Mal.
01:49:03: Bitte, bitte.
01:49:04: Das war der Podcast über historische Rebsorten.
01:49:10: Vielen Dank fürs Zuhören.
01:49:12: Unsere Weine und weitere Informationen finden Sie in der Online-Minothek unter www.schmecken-sie-geschichte.de
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